Die beiden hielten an einem Tor an und wurden dann reingelassen.
Ja leck mich doch! Das ist doch kein Haus, das ist eine Kleinstadt!
Gefüllt mit Neugierde, aber auch etwas Nervosität, fuhr er weiter, bis sie endlich mal beim Haus ankamen.
Der Weg vom Tor bis zum Haus ist sicher mehr als ein Kilometer.
Er hielt an, schaltete das Motorrad aus und setzte seinen Helm ab. Dann bestaunte er das Haus oder zumindest den Teil, den er von dort sehen konnte. Es war einfach gigantisch.
"Huh. Lebt dein Vater nicht alleine?", fragte er sie gleich und wartete, bis sie Abstieg. Dadurch, dass er sich natürlich informiert hatte, wusste er ein paar Sachen über ihn und den Aufbau der Firma. Ganz unvorbereitet wollte Jake ja auch nicht kommen.
In dem Haus könnte man viele Menschen unterbringen. Das hat bestimmt 100 Zimmer!
Kim Chungha
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Thema: Re: Vor dem Haus Mi 10 Jun 2020, 09:53
Nach gefühlt Ewigkeiten kamen die beiden mit dem Motorrad an. Die ganze Fahrt über hatte sie sich wie verrückt bei ihm festgeklammert, aus Angst sie könnte vom Motorrad fallen. Obwohl es Chungha extrem unangenehm war, blieb ihr nicht viel über. Noch nie war sie einem Mann so lange nah gewesen. Vielleicht würde sie sich nachher einfach heimlich abholen lassen, damit sie nicht wieder mit ihm nach Hause fahren musste.
Nun standen sie vor dem Anwesen und sie ließ ihn los. Schnell sprang sie von der Maschine und setzte ihren Helm ab. Viel hatte sich bei seinem Anwesen nicht verändert. Schon lange war sie nicht mehr bei ihrem Vater zu Hause gewesen und das hatte seine Gründe.
„Keine Ahnung. Ich war schon länger nicht mehr hier“, äußerte sie sich und fuhr durch ihre Haare.
Wenn das keine Katastrophe ist, weiß ich auch nicht. Er wird es sofort merken, dass hier etwas nicht stimmt.
Dann kam ihr Vater gefolgt von einer Art Dienstmagd auf die beiden zu und wurden begrüßt.
„Hi Dad“, begrüßte sie ihn und winkte ihm zu.
„Das ist Jake, meine Begleitung“, stellte sie ihm ihren Vater vor und lächelte dann ihren Fake Freund an.
Ihr Vater fing an ihn genau zu mustern. So einen Mann hatte seine Tochter noch nie mit nach Hause genommen. Er sah viel normaler aus, als die anderen und wirkte nicht so gespielt und perfekt wie die anderen. Für ihn war es sehr wichtig einen Mann für sie zu finden, der sie so mochte und nicht ausnutzte.
“Hey Schatz“, grüßte er sie und küsste sie auf die Wange.
Dann wandte er seinen Blick auf Jake.
„Sehr erfreut Jake. Ich bin Yong Kim. Wie ich sehe seid ihr sogar schon im Partnerlook. Gefällt mir“ , meinte er und reichte ihm die Hand.
Als ihr Vater aussprach, dass es ihm gefällt wurde sie hellhörig. War das zu glauben? Wieso beeindruckte ihn so eine Kleinigkeit ihn? Doch aufregen würde sie sich nicht, denn er sollte glauben, das alles passte.
„Wo hast du diesen geschmackvollen Mann gefunden?“, erkundigte er sich jetzt bei seiner Tochter.
„Auf dem Arbeitsmarkt“, meinte sie und fing an zu lachen, so als wäre das ein Scherz.
Das es die Wahrheit war verriet sie besser nicht.
Jake
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Thema: Re: Vor dem Haus Mi 10 Jun 2020, 21:00
Dass sich seine Chefin die ganze Zeit wie eine Irre an ihn geklammert hatte, war ihm auch unangenehm gewesen, aber so war es nun einmal. Immerhin hatte er sich das Motorrad als Transportmittel ausgesucht. Sie hätten ja auch mit einem von ihren Autos fahren können.
Kaum kamen sie an, eilte sie sofort vom Motorrad hinunter. Über ihre ehrliche Antwort war er etwas verwundert.
Sie weiß nicht, ob ihr Vater alleine lebt oder nicht? Was haben die beiden bitte für eine Beziehung zueinander? Wie kann man das nicht wissen... unglaublich!
Schockiert darüber, dass sie deshalb ahnungslos war, stieg er nun auch vom Motorrad ab und hängte seinen Helm über den Lenker. Seine Ohren vernahmen das Öffnen einer Tür und aus dem prachtvollen Eingang kamen ein älterer Herr und eine Dame heraus. Auch ohne die Begrüßung seiner Chefin ihrem Vater gegenüber, hätte Jake gewusst, wer er war, denn er hatte sich bereits mehrfach informiert über sie und ihre Familie. Bevor es losging atmete er noch einmal tief durch.
Sie winkt ihm nur zu... scheint als hätten sie nicht das beste Verhältnis zueinander.
Ihr Vater hingegen küsste sie auf die Wange. Hasste sie ihren Vater, aber er sie nicht? Ach was wusste er schon, es ging ihn auch nichts an, wie die beiden zueinander standen, Hauptsache er würde den Abend heile überstehen.
Nachdem ihr Vater sich ebenfalls bei ihm vorstellte, reichte er ihm die Hand. Jake nahm sie mit seiner entgegen und legte die andere an sein eigenes Handgelenk, um dem ganzen Nachdruck zu verleihen.
"Freut mich sehr, abeoji!", erwiderte den Gruß und nannte ihn "Schwiegervater", was in Korea nicht unüblich ist, wenn man den Vater der Partnerin trifft. Jake wusste, wie er sich benehmen sollte, aber er wollte auch er selbst sein. Es gab nicht viele Optionen, die eintreffen konnten, entweder er mochte es, so genannt zu werden, oder er mochte es nicht. Normalerweise sprach ihn jeder Vor- und Nachnamen, oder mit Yong-ssi an. Doch Jake war nicht so.
Er wurde sogar gelobt, dass er geschmackvoll war und Chungha machte einen Witz, der eigentlich gar keiner war.
"So falsch ist das gar nicht", meinte er dazu und nahm mit einem Lächeln ihre Hand. Er sah ihr in die Augen.
"Ich darf für Ihre bezaubernde Tochter arbeiten", erklärte er ihm, während er sie ansah und wandte danach seinen Blick ihrem Vater. Er wollte natürlich weiterhin höflich sein, weshalb er ihn siezte. Das gehörte sich so, auch wenn er ihn Mit abeoji oder Vornamen ansprach.
Kim Chungha
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Thema: Re: Vor dem Haus Fr 12 Jun 2020, 17:40
Als ihr Assistent ihn Schwiegervater nannte, versuchte sie ihre Miene aufrecht zu erhalten. Ehrlich gesagt hatte sie ein schlechtes Gewissen, aber er drängte sie schon förmlich dazu sich einen Mann zu suchen. Das Jake ihr Fake Freund werden würde, mit dem hatte sie selbst nicht gerechnet. Das hatte sich alles so spontan ergeben. Nun standen sie da und versuchten das perfekte Pärchen zu spielen.
Plötzlich wurde ihre Hand genommen und sie sah verunsichert zu ihrer Begleitung. Bezaubernde Tochter? Hallte es noch einmal in ihrem Kopf und wenn sie es nicht wüsste das es gespielt war, würde sie ihm das sogar glauben. Das er ihre Hand hielt machte sie noch nervöser. Keine Frage, das alles fühlte sich extrem komisch an. Yong fing an zu lachen, doch Jake berichtigte alles.
„Danke“, bedankte sie sich bei ihm und sah verlegen weg.
Yong weitete seine Augen und sah beide erstaunt an. In seinen Augen sahen die beiden richtig perfekt zusammen aus. Da sein Interesse geweckt wurde, stellte er gleich einige Fragen.
„Er arbeitet für dich? Deswegen hast du so schnell jemanden kennengelernt. Und wie ist Chungha in der Arbeit? Ich habe gehört sie soll unausstehlich sein! Wie kommt es dazu, dass Sie meine Tochter mögen? Ist sie netter zu Ihnen?“, wollte er wissen.
„Natürlich weil ich so ein netter Mensch bin“, meinte sie und verzog eine Grimasse.
„Wir sollten reingehen und drinnen weiterreden“, lenkte sie nun ab.