Karinas Zimmer

Samstag, 08.01.2022



Während sie im Auto einige Kreise fuhren, entleerte er den Koffer von Xiumin. Das was er brauchen konnte nahm er heraus. Um den Rest stellte kümmerte sich einer von seinen Männern einfach. Der stellte ihn irgendwo im freien ab. Man wusste ja nie ob es eine Bombe oder sonstiges Sachen darin eingebaut waren. Bestimmt war das eine Falle gewesen. Man bekam nicht umsonst Geschenke von seinem Feind.

Mit seiner neuen Arbeitskraft wechselte er kein Wort. Die Braut neben ihm, nahm ordentlich viel Abstand zu ihm was ihn nicht störte. Wirklich was zu sagen hatte er auch nichts weshalb er auch nichts sagte. Erst als sie aus dem Auto stiegen. Schließlich gab er ihr vor ob Stufen waren oder nicht. So war sie gleich auf alles vorbereitet. Nach einiger Zeit kamen sie dann in ihrem neuen Zimmer an. Er hatte extra einen Raum freimachen lassen. Hier würde sie eine Zeit lang leben.

An ihrem Zimmer angekommen, blieben die Männer draußen stehen die ihnen gefolgt waren und nahmen Karina fast alle ihre Waffen ab. Zumindest die, die man so ersichtlich sehen konnte. Taehyung führte sie in ihren neuen Wohnbereich wo endlich mit den Schlüsseln die Handschellen abmachte und die er wegsteckte. Danach nahm er ihr den Sack vom Kopf.

Jetzt musterte er sie noch einmal gründlich.

"Zieh dich aus! Ich will wissen was du noch so alles an deinem Körper versteckt hast", befahl er ihr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie an. Innerlich war ihr unwohl dabei, dass sie jetzt in der Basis der anderen Gruppe war. Karina war nicht schwach, sie könnte sich wehren, wenn es notwendig wäre, aber sie kannte dort niemanden und wusste nichts darüber, wie hier jeder drauf war.

Während sie noch immer nichts sehen konnte, nahmen seine Männer ihr ihre Waffen ab. Nicht jede Berührung galt alleine der Abnahme der Waffen und alleine deshalb hätte sie den Typen liebend gerne den Kopf abgerissen. Karina hielt sich auch nicht mit ihren Worten zurück.

"Fasst ihr mich noch einmal so an, dann reiße ich euch den Kopf ab und das ist mehr als nur eine Warnung", brummte sie die Männer an, die jedoch nur etwas lachten.

Jetzt ging V mit ihr weiter und nahm endlich die Handschelle von ihrem Handgelenk. Sofort zog sie es zu sich und rieb mit der anderen Hand darüber, da es unangenehm geworden war. Dann entfernte er ihr auch noch den Sack über dem Kopf.

Das wurde ja auch Zeit.

Wieder musterte er sie, dieses Mal noch genauer und forderte sie daraufhin auf, sich auszuziehen, weil er wissen wollte, ob sie noch mehr Waffen an sich hatte.

Karina grinste.



"Sicher, alles nur deshalb", erwiderte sie, doch widersprach nicht. Karina war sich darüber bewusst, dass sie sowieso nicht drum herum kam. Und so konnte sie ihn wenigstens ärgern. Denn auch wenn er sie ohne Kleidung sehen würde, ihn ließ sie ganz sicher nicht an sich ran. Da könnte er der Präsident sein und das ließe sie nicht mit sich machen.

Ihre Hände fuhren zu dem Teil, was ihr Gesicht bedeckte und sie nahm es runter, warf es auf das Bett, was neben ihr stand und machte weiter. Dabei beobachtete sie ihn mit seinen gierigen Blicken.

Perverser. Klar gefällt ihm das. Der fickt wahrscheinlich alles, was sich ihm nur nähert. Ekelhaft. Wenn er mich anfasst, dann breche ich ihm die Hand, oder wichtigere Körperteile!

Als nächstes folgten ihre Schuhe, ohne die sie ein ganzes Stück kleiner war und sicher weniger tödlich und gefährlich wirkte, als vorher. Bevor sie die auszog, holte sie dort noch versteckte Waffen heraus, Messer konnte man fast überall gut verstecken. Die drückte sie ihm in seine Hand. Die Schnalle ihrer Jacke war schnell geöffnet, der folgte gleich der Reißverschluss. Unter ihrer Jacke hatte sie auch noch etwas versteckt. Das praktische an Wurfsternen war einfach, dass sie so flach und unauffällig waren. Doch die gab sie ihm ebenfalls, obwohl sie ihm jetzt viel lieber in den Hals geworfen hatte.

Ihre Jacke, unter der sie ein schwarzes Top trug, war entfernt und sie machte mit der Hose weiter. Die war schnell unten und ermöglichte ihm einen vollen Blick auf ihre nackten Beine. Daraufhin griff sie an den unteren Rand des Tops und zog es über ihren Kopf drüber. In Unterwäsche stand sie jetzt vor ihm und sah ihn eiskalt an.



"Das waren alle Waffen. Also ziehe ich mich wieder an. Es sei denn, es ist zu gefährlich, dass ich Kleidung trage. Aber ich denke du weißt ganz genau, dass ich weder eine Waffe, noch sonst irgendeinen Gegenstand brauche, wenn ich vorhätte jemanden zu töten. Du hast schon von mir gehört. Von meiner Schwester und mir."

"Das nächste Mal kannst du dich ja vor den anderen ausziehen, wenn dir das lieber ist. Die helfen dir sicher beim ausziehen", warf er zurück.



Komischerweise machte sie genau das was er von ihr verlangte. Das überraschte ihn schon sehr. Nach und nach zog sie sich vor ihm aus. Natürlich saugte er ihren Körper auf und er versteckte es auch nicht, dass es ihm gefiel. Wieso sollte er?



Wie brav sie ist. Will sie sich etwa bei mir einschleimen? Bin gespannt wie sie sich die nächsten Tage aufführt.

Nun stand sie nur noch mehr in Unterwäsche vor ihm. Ihre Waffen hielt er in seinen Händen. Ehrlich gesagt machte ihm das Lust auf viel mehr, aber das würde erstmal warten. Es gab wichtigere Dinge die er noch zu erledigen hatte. So dringend brauchte er jetzt auch keine Frau. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er sich mit Minnie vergnügt.

Bei ihren Bemerkungen musste er auflachen.

Sie sprechen nicht nur über ihre mörderischen Künste. Im Bett soll sie auch nicht schlecht sein.

"Klar weiß ich das. Die Killer Twins. Die kennt jeder. Nur hätte ich nicht gedacht, dass ihr wirklich so heiß seid. Hoffentlich beeindruckst du nur nicht mit deinem Aussehen. Ich will mich selbst von deinen Fähigkeiten überzeugen"



"Wenn du schön artig bist, bekommst du nach und nach deine Sachen zurück. Das hier ist erstmal ein Test. Wer weiß was du im Schilde führst. Du kannst dich hier mal einleben in deinem Zimmer. Vielleicht darfst du auch bald mal raus. Deine Kleidung kannst du wieder anziehen. Ich habe genug gesehen", entgegnete Taehyung ihr.

Dann verließ er erstmal den Raum und er verriegelte die Tür. Nicht, dass sie ihnen noch entwischte. Ihre Waffen verstaute er in seinem Zimmer. Die sah er sich später an. Jetzt musste er sich um seine Tätigkeiten kümmern.

Sie konnte wirklich froh sein, dass es nur vor ihm gewesen war. Seine lustvollen Blicke ignorierte sie so gut es ging. V wollte natürlich, dass sie ihn auch mit ihren Fähigkeiten beeindrucken würde. Das war sicher kein Problem für sie, aber sie wusste nicht, wie er das prüfen wollte. Ob es Test gab oder, ob es anders zu prüfen war.

Wenn ich artig bin? Sehe ich aus, als wäre ich ein kleines Kind? Meine Waffen hole ich mir schon wieder, so lange bleibe ich sowieso nicht hier.

Er verließ den Raum und ließ sie eingesperrt in dem Zimmer zurück. Karina sah sich um und zog sich währenddessen wieder an. Dann sah sie sich um, ob es dort irgendwelche Kameras gab, doch sie entdeckte keine. Also sah sie sich das ganze Zimmer genauer an. Da sie von dem Gebäude noch nichts ausser das Zimmer gesehen hatte, konnte sie nicht darüber nachdenken, wie sie wieder rauskam. Dazu müsste sie mehr kennen.

Nachdem sie lange genug alleine gewesen war, nervte es sie schon. Wollte er sie jetzt die ganze Zeit darin versauern lassen?

Gelangweilt lag sie die ganze Zeit auf dem Bett, aber stand jetzt auf, ging zur Tür und hämmerte dagegen, in Hoffnung, dass sie irgendwer hörte.

"Hallo? Ich sterbe hier drin vor Langeweile. Holt mal jemand den Boss her", rief sie herum. So aufmerksam wie sie zuhörte, war ihr jetzt klar, dass wirklich jemand vor der Tür stand.

"Ich weiß, dass vor der Tür zwei Wachen stehen! Und wenn ihr keinen Ärger kriegen wollt, weil ich mich vor Langeweile mit dem Kronleuchter umbringe, da ihr nur herumsteht und nichts tut, holt ihr mir V her."

Es kam keine Antwort und sie lachte einmalig genervt.

"Habt ihr gewusst, dass ich weiß, wie man mit einem gewöhnlichen Licht ein richtiges Feuer entfachen kann? Eigentlich habe ich das nicht geplant, aber ihr wollt ja nicht...", wurde sie nun unterbrochen.

"KEIN! FEUER!"

Jetzt grinste sie erst Recht.

Geht doch, endlich mal eine Reaktion. Die werden richtig genervt von mir sein.

"Der Boss kommt nachher vorbei", meinte jetzt einer von den Typen. Das war wenigstens besser, als gar nichts zu wissen.

Karina ging wieder von der Tür weg und setzte sich aufs Bett. Außer warten, konnte sie sowieso nichts tun. Es war stinklangweilig.

Dass V die Gefangene gegen eine der Killer-Twins eingetauscht hatte, sprach sich herum, wie ein Lauffeuer. Es war wie eine Sensation und viele wollten sie sehen. Das war aber nicht so einfach möglich, immerhin wurde sie ja vorerst weggesperrt. Minnie verstand nicht so recht, wieso er überhaupt auf diesen Deal eingegangen war, das roch doch einfach nur nach faulen Eiern. War sie nun eine Gefangene oder eine Überläuferin? Wenn sie eine Gefangene war, dann war ihr Zimmer auf jeden Fall zu gut für sie.

Weil sie schon so viel von ihnen gehört hatte, wollte sie sich davon überzeugen, ob sie wirklich so hübsch war, wie jeder, der es geschafft hatte sie zu sehen und lebend davon zu kommen, behauptete. Also wartete sie ab, bis jemand aus der Küche zu ihrem Zimmer ging und fing sie vorher ab. Es war ein jüngeres Mädchen und die war schnell eingeschüchtert von Minnie, daher gab sie das Tablett problemlos ab.

Wieso kriegt die überhaupt etwas zu essen? Ich würde sie so lange hungern lassen, bis wir wissen, was ihre Absichten sind.

Sie kam nun vor das Zimmer, wo die beiden Wachen standen.

"Ich bringe ihr nur etwas zu Essen", meinte sie grinsend. "Und jetzt sperrt die Tür auf, bevor ich Wurzeln kriege!"

Gesagt, getan. Die Tür öffneten sie ihr und ließen sie hinein. Sie schloss die Tür hinter sich. Als sie im Zimmer war, sah sie Karina sofort.

"Wow, die Gerüchte sind ja tatsächlich mal wahr. Es stimmt, dass die giftigsten Schlangen auch die schönsten sind."

Das Tablett nervte sie, deshalb legte sie es unsanft auf einem Tisch ab, dabei rutschte das meiste Essen vom Teller.

"Ups, das tut mir soooo leid!"



Doch ihr Gesichtsausdruck veränderte sich gleich wieder.



"Deine Schönheit wird dir hier aber nicht viel bringen, außer, dass V höchstwahrscheinlich mit dir schlafen wird. Naja, möglicherweise wollen das auch die anderen. Aber...", sprach sie weiter und kam ihr näher, "So oder so, wirst du hier nicht lange überleben. Ich traue dir nicht, und das wird sonst niemand tun. Sobald der Boss wieder da ist, damit meine ich den richtigen, wird er sehen, dass es ein Fehler war, so eine Schlange in unsere Gruppe zu lassen. Ich werde dich nicht aus den Augen lassen, du bist bestimmt nicht einfach hier, weil du unbedingt zu uns wolltest. Was hast du vor? Uns von innen aus vernichten? Alleine?", fragte sie.

Nach einer viel zu langen Zeit hörte sie endlich Stimmen vor der Tür. Aber sie konnte wahrnehmen, dass es kein Mann war, auch wenn sie es nur leise hörte. Darum stand sie auf.

Dann betrat eine Frau den Raum. In Karinas Augen war sie sehr hübsch, doch wie bei jedem hier, ging sie in Alarmbereitschaft. Wenn sie das nicht täte, dann wäre sie dumm. Die Frau trug ein Tablett mit Essen mit sich, was sie aber auf nicht besonders sanfte Weise abstellte.

Toll, ich hatte sowieso keinen Hunger. Ich sollte eine Zeit lang nichts essen, wer weiß, ob die da was reingetan haben.

Bevor Karina irgendwas sagen konnte, sprach die Frau weiter. Zuerst wollte Karina etwas zu dem Thema sagen, dass V mit ihr schlafen würde oder, dass die anderen dort ebenfalls Interesse daran haben würden. Aber dann teilte sie ihre Zweifel an ihrer Anwesenheit mit. Karina wusste, dass sie nicht dumm war, da sie ihr nicht traute.

Da Minnie näher kam, griff Karina in einer unglaublichen Geschwindigkeit nach ihren Handgelenken, drehte sie um, trat ihr in die Kniekehle, sodass Minnie auf dem Boden kniete und drückte sie letztendlich mit ihrem Oberkörper komplett auf den Boden. Mit einer Hand und ihrem Knie drückte sie so fest, dass sie die Oberhand behielt. Mit der anderen Hand zog sie ihr an ihren Haaren.



"Wenn ich euch töten wollte, dann könnte ich das problemlos tun", warnte sie und zog fester, dabei drückte sie noch mehr mit dem Knie zu. "Ich kenne dich nicht und du bist mir auch komplett egal. Aber wag es ja nicht, mir noch einmal nahe zu kommen. Denn sollte ich meine Meinung ändern, dann bist du die erste, die ich töten werde, hast du das verstanden?", fragte sie nach.

Karina konnte eiskalt sein. Ihr war es egal, dass Minnie ein Teil vom Team war, sie ließ sich nichts gefallen. Ein böses Grummeln beantwortete ihre Frage, also ließ Karina sie los und stand auf.



"Und ich habe keinen Hunger", informierte sie noch, bevor sie sich auf das Bett setzte. Ihr Blick war auf Minnie gerichtet, die sehr wütend aussah. Das wäre sie auch, wenn sie in der gleichen Situation wäre.

So schnell, wie Karina war, konnte Minnie nicht einmal reagieren.

Scheiße, verdammt!, fluchte sie innerlich, denn es ging so schnell. Innerhalb kürzester Zeit lag sie am Boden und konnte sich absolut gar nicht wehren. Klar war sie ausgebildet, aber in dieser Position hatte sie keine Macht über ihre Kräfte.

Die hat sie doch nicht mehr alle, dass sie mich einfach angreift!!!! So eine dumme Hure!

Doch Karina warnte sie auch noch. Sie war gerade mal ein paar Stunden dort und drohte ihr. Das war doch lächerlich. Wenn sie ehrlich war, hoffte sie, dass V sie an eine Leine legte, denn sie war schnell und stark. Böse grummelnd gab sie ihre Antwort auf die Warnung hin, denn sprechen fiel etwas schwer, mit ihrem Gesicht, das auf den Boden gedrückt wurde. Auch wenn Karina keine Waffe da hätte, sie würde es locker schaffen Minnie zu ersticken, indem sie weiter in dieser Position blieb.

Nachdem sie wieder richtig atmen und aufstehen konnte sah sie Karina böse an.

"Darüber wird der Boss bestimmt sehr erfreut sein, dass sein neues Spielzeug seinem Team droht sie zu töten. Überleg dir gut, was du das nächstes Mal tust oder sagst und bete, dass ich nicht in der Nacht wieder komme und dir die Kehle aufschlitze."

Gerade ging sie zur Tür und drehte ihren Kopf dann noch etwas zur Seite.



"Iss oder stirb, mir egal."

Mit diesen Worten klopfte sie an die Tür und wurde rausgelassen. Danach wurde wieder abgesperrt. Natürlich ging Minnie zu V. Er sollte wissen, was er ihnen dort ins Haus gebracht hatte.

Es war einfach unglaublich mit dem Zwilling. Kaum kümmerte er sich um seine Arbeiten wurde er auch schon wegen ihr benachrichtigt. Es schien ihr viel zu langweilig zu sein. Sogar Minnie war zu ihm gekommen um zu petzen. Irgendwann legte er die Arbeit nieder und machte sich auf den Weg zu Karina.

Bei ihr angekommen sah er sie auf dem Bett liegen und das Essen hatte sie gar nicht angefasst. Es war wirklich ein Jammer, dass sie sich so benahm. Da musste er auf härtere Mittel greifen. So wie es aussah schien ihr das Zimmer nicht zu gefallen.

Er setzte sich zu ihr aufs Bett da ihre Augen noch geschlossen waren. Auch wenn sie ihre Augen geschlossen hatte, ging er nicht davon aus, dass sie schlief.

"Über was willst du reden? Über meine Leute die du alle abstechen willst?"



"Oder gefällt dir das Zimmer nicht?"

Nachdem das mit Minnie geklärt war, verließ diese wieder das Zimmer. Karina wollte ihr nur deutlich machen, dass sie sich nicht einschüchtern ließ von ihr.

Wenigstens brachte das was, denn so lange dauerte es nicht, bis die Tür wieder geöffnet wurde. Sie hielt es nicht für nötig ihre Augen zu öffnen, denn sie konnte riechen, wer den Raum betrat. Den Duft von V hatte sie zuvor während der Autofahrt schon leicht wahrgenommen, auch wenn ihr Kopf unter einem Sack gesteckt hatte. Und als sie alleine im Zimmer gewesen waren, da hatte sie es intensiver wahrnehmen können. Es war kein unangenehmer Geruch, im Gegenteil, es roch gut, es war männlich.

Die Schritte kamen näher und sie spürte, dass das Bett unter ihr ein wenig nachgab, da öffnete sie ihre Augen. V saß am Bett und stellte seine Fragen. Da musste sie schmunzeln.



„Wie ich es der einen schon gesagt habe vorher. Wenn ich deine Leute töten wollte, könnte ich es mit Leichtigkeit tun. Sie wäre schon tot, sie hat sich nicht wehren können. Aber sie lebt noch, offensichtlich, denn sonst hätte sie nicht Petzen gehen können.“

Langsam setzte sie sich auf. Zu liegen war immer eine schlechte Position. Und da sie ihn nicht kannte und nicht wusste, was er tun würde, war es besser, wenn sie nicht in der schlechtesten Position war.

Jetzt saß sie auf der anderen Seite vom Bett auf der Kante und sah zu ihm. Ihr Tuch bedeckte immer noch ihr Gesicht zum Teil.



„Ich werde nicht abstreiten, dass mir extrem langweilig ist hier drin. Du hast gesagt, du willst dich von meinen Fähigkeiten überzeugen. Lass mich gegen deine Leute kämpfen, dann zeige ich es dir. Aber bitte nicht die, die hier war, denn ich denke es würde ihren Stolz richtig ankratzen, wenn ich sie erneut fertig machen würde. Und das auch noch vor dir.“

Ich muss ja nur ein paar Tage durchdrücken, aber mir wird einfach zu langweilig. 24h lang im Zimmer halte ich nicht aus. Obwohl ich froh sein kann, dass ich ein Zimmer habe!

Ihre Erklärung fand er äußerst interessant und dazu sagte er auch nichts. Ihm war das auch selbst klar gewesen, dass sie jeden killen könnte. Minnie war selbst dran Schuld gewesen, da sie sich einfach in den Raum geschlichen hatte.

Einfach heiß, wenn sie jeden killen will. Blöd nur, dass sie meine Leute umbringen würde.

Er war gespannt wie sie sich schlug, da sie nichts aß und sie dann gegen einige Leute kämpfen würde, schwächte sie das sicher noch mehr. Dann war sie wenigstens nicht mehr so voller Tatendrang sein.

"Wenn du unbedingt kämpfen willst, dann lass dich nicht von mir aufhalten. Ich trommle die anderen zusammen und lasse dich dann holen", meinte er und checkte ihren Körper ab.



Ihre langen Beine hatte er sich vorher schon genauestens angesehen wie er zu ihr aufs Bett gekommen war. Ihre Brüste waren auf jeden Fall ein mega Hingucker. Es blöd, dass er nichts sah, wegen ihren geschlossenen Sachen.

Dann stand er auf und ging einfach wieder. Seinen Männern würde er ausrichten, dass sie mit dem Tuch über den Kopf ein kleine Runde mit ihr spazieren gehen durften und sie dann in ein anderes Gebäude brachten wo sie schon alle auf sie warteten. Jeder war mehr als gespannt sie zu sehen und vor allem wollten sie wissen wie sie kämpfte.

Ständig checkt er mich ab. Dass er so von meinem Äußeren angetan ist, kann ich sicher irgendwann auch zu meinem Vorteil nutzen, falls es notwenig ist. Aber wahrscheinlich nicht, wenn ich bald wieder draußen bin.

Sie bekam ihre Chance zu kämpfen, auf die sie so bestand. V verließ ihr Zimmer wieder und ließ sie alleine zurück. Karina war nicht blöd, sie wusste, dass sie Energie brauchte, weshalb sie sich letztendlich doch etwas von dem Essen nahm. Das was davon noch essbar war. Und es war nicht viel, aber das brauchte sie auch nicht, denn sonst wäre sie zu voll. Außerdem trainierte sie ihre Reaktionen weiterhin und machte ein paar Liegestütze. Weil sie nicht wusste, wie genau er sie kämpfen ließ, bereitete sie sich auf alles vor. Darauf, dass sie gegen einzelne Leute kämpfen sollte und auch darauf, dass es gleich eine Menge waren.

Irgendwann wurde die Tür wieder geöffnet und sie wurde mit dem Sack überm Kopf woanders hingeführt. Wieso jetzt noch so ein Drama deshalb gemacht wurde, wusste sie auch nicht. Sie käme nicht gerade weit, wenn sie nie etwas sehen konnte. Zwar merkte sie sich auch so schon viel, aber es war anders, als wenn sie etwas sah.

Sie wurde in den Raum gebracht, wo sie kämpfen sollte.

Dienstag, 11.01.2022



Nachdem V vor ein paar Tagen einfach eine Person erschossen hatte, die sich etwas aufgeregt hatte, war ihr klar, dass er sicher keine Spiele spielte. Sie musste stets wachsam sein bei ihm. Doch das ging gar nicht, weil er nie da war. Sie hatte ihn seit Tagen nicht mehr gesehen. Karina war sich darüber im Klaren, dass sie jetzt schon länger dort war, als sie geplant hatten. War irgendwas schief gegangen? Hatten sie Karina vergessen? Das konnte sie sich nicht vorstellen, vor allem nicht bei ihrer Schwester.

Das Gefühl, dass sie noch nicht wieder geholt wurde, war merkwürdig. Aber sie musste glauben, dass die anderen ihre Gründe dafür hatten, sie noch nicht dort befreit zu haben. Wenn sie ehrlich war, hätte sie sich das Ganze auch anders vorgestellt. Doch sie verbrachte die Tage immer nur im Zimmer, Essen wurde ihr gebracht und frische Kleidung auch. Wenigstens musste sie nicht hungern. Da das Zimmer ein Bad hatte, konnte sie wenigstens immer frisch bleiben. Doch es wurde langweilig. Und zwar extrem. War V bereits wieder zurück, oder noch nicht? Vielleicht interessierte es ihn einfach nicht, dass er ihr ein paar Freiheiten dort gab. Ihr war es ja egal, ob sie bewacht wurde oder nicht, aber ständig nur im Zimmer sein war mühsam.

Karina lag zuvor im Bett und stand jetzt auf. Dann hämmerte sie gegen die Tür.

"Ist V endlich mal wieder zurück?", rief sie durch die Tür. Es stand immer jemand davor. Wenn sie wollte, könnte sie das Schloss knacken, aber das brachte ihr nichts außer Misstrauen.

Ich gehe hier drin einfach ein. Es ist so langweilig, ich will mal etwas machen. Außerdem will ich, wenn ich schon nicht gleich von den anderen geholt werde, was von der Basis sehen. Mir traut niemand, was ich verstehen kann, ich traue auch niemandem. Aber wieso wollte er mich überhaupt als Tauschgeschäft haben, wenn ich hier drin versauern soll? Die Typen vor der Tür würde ich problemlos erledigen, aber das bringt mich nicht weiter. Ich habe keine Ahnung, wie viele Leute hier sind und Orientierung habe ich auch keine, weil ich nie aus dem Zimmer komme. Das kotzt mich alles an.



"Wenn ihr nicht wollt, dass ich die Tür kaputt mache und euch niederstrecke, dann holt ihn her. Mir ist egal wo er ist. Und wenn er am anderen Ende der Welt ist, soll er in den nächsten Flieger steigen und seinen Arsch herbewegen!", drohte sie. Karina grinste, als sie hörte, wie die Männer miteinander sprachen.

Geht doch.

Einige Tage später war er zurück und er wollte gleich nach seiner größten Eroberung sehen. Einer der Killer-Twins lag ja in den Zimmern und versauerte dort. Jetzt wo er wieder Zeit hatte, konnte er nach ihr sehen.



Bevor er in ihr Zimmer kam, hörte er schon wie sie sich aufregte und er seinen Arsch hierher bewegen wollte. Da musste er wirklich schmunzeln. Ihr Temperament war richtig geil.

Taehyung öffnete selbst die Tür und Karina stand nun vor ihm.

"Ich wusste du würdest mich vermissen", sagte er und schmunzelte. "Aber dass du dir meine Arsch so eingeprägt hast, freut mich zu hören. Nackt würd er dir aber besser gefallen", meinte er und kam auf sie zu.



Langsam wanderten seine Augen über ihren Körper.



Scharf! Echt hot die engen Sachen an ihr. Ihre Brüste kommen da gut zur Geltung.

Nachdem er sich alles gut von ihr angesehen hatte, sah er wieder zu ihr hoch.

"Wir müssen uns ein bisschen unterhalten, aber das machen wir nicht hier. Du brauchst bestimmt einen Tapetenwechsel. Folg mir", erklärte er und drehte sich auch schon um und ging los.

Sonntag, 23.01.2022

So wütend wie sie war, hatte ihre Wache richtig Probleme hinterher zu kommen, weil sie so schnell ging. Bei ihrem Zimmer angekommen, knallte sie dem Typen einfach haarscharf die Tür vor der Nase zu. Sein Fluchen hörte sie bis nach drinnen, aber es war ihr egal. Karina holte den Dolch aus ihrer Hose und warf ihn vor Wut an die Wand, nachdem sie sich sein Gesicht dort vorstellte.

Er denkt echt, er kann sich alles mit mir erlauben. Ich werde besonders vorsichtig sein, so etwas wie gestern mit dem Gift darf nicht mehr vorkommen. Die Schlampe ist tot, wenn ich sie wiedersehe!

Von dem Vorfall hatte Chaeyoung auch etwas mitbekommen, aber erst den nächsten Tag. Sie hatte nur gehört, dass V sie in sein Schlafzimmer gebracht hatte und sie es seither nicht mehr verlassen hatte. Das Minnie sie vergiftet hatte, fand sie extrem arg. Sie war selbst Schuld, dass sie jetzt mit einer Verletzung die Klos putzen durfte. Wer war auch schon so lebensmüde und tat so etwas? Ehrlich gesagt würde sie es nur fair finden, wenn sie eine schärfere Strafe bekam, aber bestimmt war das ein Pluspunkt für sie, weil zwischen den beiden was lief.

Da sie wissen wollte wie es ihr ging, arbeitete Chaeyoung extra in der Nähe von V´s Wohnung. Irgendwann musste sie doch aus dem Zimmer kommen oder?

Was der kranke Typ wohl mit ihr macht? Ob er sich an ihr vergeht? Oder er nutzt es aus und legt sie flach. Er findet sie ja eh so geil. Ich bin so froh, dass ich nicht sein Typ bin.

Plötzlich wurde die Wohnungstür von Karina aufgerissen und sie stolzierte aggressiv in die Richtung ihres Zimmers. Die Hunde die ihr immer hinterher mussten kamen ihr gerade so noch nach. Chaeyoung folgte ihnen unauffällig.

Sie hat sie Sachen von ihm getragen. Was hat er mit ihr gemacht?

Nach ein paar Minuten kam sie dann zur Tür wo sie den Wachen erzählte, dass sie nach Karina sehen musste, deshalb ließen sie Chae auch rein.

Karina saß wütend auf dem Bett und warf ihr einen Blick zu der ihr kur ihre Adern gefrieren ließen.

Hoffentlich tut sie mir nichts!

"Ich habe gehört, dass du von der blöden Kuh erwischt wurdest. Ist alles okay bei dir? Brauchst du etwas?", fragte sie vorsichtig nach.

Genervt atmete sie aus, als die Tür aufging und jemand hineinkam. War ihr Zimmer ein öffentlicher Raum oder sowas? Konnte sie nicht einfach mal ihre Ruhe haben? Ihre Geneigtheit und Gereiztheit hielt sie nicht zurück, als Chaeyoung den Raum betrat.



Zu Ihrer Überraschung wollte sie sich nach ihrem Wohlbefinden erkunden.

Will sie wirklich wissen, wie es mir geht?

Karina griff zu ihrem Schuh und zog ihn aus.



"Es ist alles okay. Ich habe ihr versprochen ihr das Leben zur Hölle zu machen. Und das werde ich auch tun", erzählte sie weiter und machte sich an ihrem zweiten Schuh zu schaffen. Sie sah an sich herunter und Wut stieg in ihr auf, als sie das Shirt ansah.

Jetzt stand sie auf und ging zum Schrank, dort nahm sie sich etwas raus. Mit dem Rücken zu Chaeyoung gerichtet zog sie einfach das Shirt aus und schmiss es auf den Boden. Duschen würde sie dann noch, aber Hauptsache sie war aus seiner Kleidung draußen.

"Spielt er sich immer so auf?", fragte sie nach, zog sich zuerst einen BH und dann ein Top darüber an. Dann ging sie an Chaeyoung vorbei ins Bad, ihre Haare steckte sie sich nach oben und erfrischte ihr Gesicht mit Wasser. Beim Abtrocknen sah sie in den Spiegel und wieder stieg Wut in ihr auf, als sie den Knutschfleck sah.



"So ein verdammtes Arschloch", fluchte sie und griff darüber.

Der ist ja komplett dunkel! Das habe ich gar nicht mehr so stark in Erinnerung. Boah, ich töte ihn. Ich bringe ihn einfach um.

In dem Moment, als sie noch benebelt von dem Gift gewesen war, fühlte es sich vielleicht gut an, doch jetzt gerade schürte der Gedanke daran einfach nur ihre negativen Gefühle.

"Er ist es nicht wert, dass ich mich so über ihn aufrege", redete sie sich selbst gut zu, um sich damit zu beruhigen. Wieder sah sie in den Spiegel, wo sich Chaeyoungs und ihr Blick trafen.

"Bist du nur hier, weil du fragen wolltest, wie es mir geht?", erkundigte sie sich. Möglicherweise gab es ja einen anderen Grund. Dann putzte sie sich die Zähne.

Während Karina sich ihre Schuhe auszog erklärte sie ihr, wie es ihr momentan ging.

Wenn alles okay ist, wieso ist sie dann so extrem wütend?



"Das hat sie auch verdient, dass du ihr das Leben zerstörst. Ich hasse sie jetzt noch mehr, weil sie dich umbringen wollte"

Ich verstehe nicht wie sie es geschafft hat so lange bei bewusst sein zu bleiben. Jeder andere wäre sofort umgekippt. Ihre Schwester ist sicher auch so gut.

So als wäre Chaeyoung nicht hier, zog sie die Männerklamotten von V aus. Sie konnte sich schon ganz genau denken von wem sie waren. Dann wollte sie wissen ob er immer so drauf war.

"Er ist der Boss. Was ihm gefällt macht er einfach. Ich bin froh, dass ich ihm zu hässlich bin. Sonst müsste ich mit ihm auch ins Bett so wie manch andere. Das kranke daran ist einfach, dass sich die anderen geehrt fühlen, wenn sie es mit den Männern hier tun"



Da Karina im Badezimmer vor dem Spiegel stand, folgte sie ihr bis zur offenen Tür und beobachtete sie. Auf ihrem Hals konnte man einen extrem dunklen Fleck erkennen. Verärgert fluchte sie über Taehyung.

Hat er sie vergewaltigt? Oder was hat der Psycho getan? Ich will hier einfach raus. Hier sind die Leute nur krank!

Mittlerweile kam ihr Karina schon freundlicher vor, aber das konnte sie auch täuschen.

"Ja, ich wollte nur wissen wie es dir geht. Hat der dich zu irgendetwas gezwungen oder so?"



Bei Daechwita traute sie jeden alles zu. Die Schwester vom Boss wurde beinahe auch vergewaltigt. Das einzig gute daran war, dass sie sich verteidigt hatte. Es hatte sie gerettet. Die Frage war nur wie lange das noch so blieb. Bestimmt würde es nicht bei dem Versuch bleiben.

Wieso hasst sie die noch mehr, nur weil sie mich umbringen wollte? Das verstehe ich nicht. Sie kennt mich doch gar nicht und besonders nett bin ich auch nicht zu ihr.

"Das ist es ja. Er ist ja nicht einmal der richtige Boss, sondern nur sein Sohn. Als hätte er komplette Narrenfreiheit."

Überrascht sah sie Chaeyoung an, als sie meinte, dass sie ihm zu hässlich war und sie deshalb nicht mit ihm schlafen müsste. Dass sich Frauen geehrt fühlten, weil sie mit jemandem schliefen, der eine wichtige Rolle spielte, war nichts neues. So etwas gab es überall.

Die Zahnpasta spuckte sie nun aus und spülte ihren Mund aus. Dann drehte sich Karina zu ihrer Besucherin um. Bei ihrer Frage konnte sie sich schon denken, auf was sie hinaus wollte.



"Falls du wissen willst, ob er mich dazu gezwungen hat mit ihm zu schlafen, dann lautet die Antwort nein. Aber er hat genug getan, um mich unglaublich zu verärgern und mir zu wünschen ihm mit einem Messer die Hände abzuschneiden. Dann kann er die nicht mehr benutzen", meinte sie und ging an ihr vorbei.



"Die Schlampe hat mich vergiftet und das hat er natürlich ausgenutzt, weil er genau weiß, dass er nicht an mich rankommt, wenn ich bei vollem Bewusstsein bin."

Ich muss besser aufpassen. Das Essen werde ich auch vorher von einem der anderen probieren lassen. Wer weiß, auf welche Ideen die anderen hier noch kommen.

Nun lehnte sie sich gegen die Wand.



"Wie lange bist du schon hier?", fragte sie nach und verschränkte ihre Arme.

"Er hat nur die Freiheit, weil der Boss nicht da ist", erklärte sie ihr noch.



Auf ihre Frage hin, berichtete ihr Karina, dass der sie wenigstens zu nichts genötigt hatte. Zumindest nicht was der Sex anging. Aber ein paar andere Sachen hatte er schon mit ihr gemacht.

"Das ist einfach nur krank! Was hast du vor? Willst du ihm eins reinwürgen?", fragte sie dann nach und folgte mit ihren Augen jede Bewegung von Karina.

Sie ist einfach so geil drauf und lässt sich nicht unterkriegen obwohl sie hier feststeckt. Ich will auch so taff wie sie werden.

Es überraschte sie, als Karina wissen wollte wie lange sie hier war. Seit wann wollte sie das wissen? Vor nicht allzu langer Zeit wurde sie noch von ihr blöd angeredet. Vielleicht war sie doch gar nicht so schroff als gedacht. Andererseits war es auch verständlich in einem feindlichen Territorium.

"Ich weiß es nicht mehr. Viel zu lange und ich werde auch niemals mehr hier rauskommen. Du kennst meine Kampfkünste. Die sind viel zu erbärmlich. Ich habe nicht die Chance hier rauszukommen so wie du. ich wünsche ich könnte auch so gut kämpfen wie du. Dann hätte ich wenigstens annähernd eine Chance. Außerdem habe ich niemand der mir dabei helfen würde hier aus dem Loch zu kommen, weil hier sich jeder von V flachlegen lassen will und ihm nachrennt wie so Lemminge. Was die Männer angeht kann man froh sein, wenn man nicht vergewaltigt wird."



"Vielleicht bin ich einfach zu unattraktiv für jeden. Es ist mir auch egal, denn ich will nichts mit irgendjemanden zu tun haben. Da bin ich lieber für immer alleine bevor ich so ein Monster werde"

Wenn er nach seinem Vater kommt, dann ist mit dem auch nicht zu spaßen. Wer weiß, ob der überhaupt eine Ahnung davon hat, was sein Sohn hier alles treibt. Wahrscheinlich ist es ihm egal, sonst hätte er ihm nicht die Vollmacht für alles gegeben.



"Ich kann ihm keins reinwürgen. Wenn ich den Sohn vom Boss ernsthaft etwas tu, habe ich jeden hier drin gegen mich."

Es fühlte sich nicht falsch an, ihr das zu erzählen. Immerhin schien sie auch sehr offen zu sein, was sie betraf. Karina war dennoch vorsichtig. Sie traute niemandem einfach so außer ihren Geschwistern.



"Da hast du recht, du kämpfst wirklich erbärmlich und würdest es nicht schaffen. Da könntest du dich gleich freiwillig erschießen lassen, bevor du einen Ausbruch versuchst", stimmte sie ehrlich zu. Wieder musterte sie Chaeyoung. Sie war absolut nicht hässlich in ihren Augen, aber Männer waren oft etwas spezieller und hatten Augen für andere Dinge. Was sie wunderte war, dass Chaeyoung daran dachte, dort rauszukommen aus dem Gefängnis. Doch das war es nicht, aus einem Gefängnis käme Karina problemlos raus. Das hier war eine Festung, schwierig zu stürmen, unvorhersehbare Menschen, ein großes Unbekanntes. Auch wenn sie dort mehr oder weniger frei herumlief, es gab viele Etagen, es gab sehr viele Leute und immer wieder neues zu entdecken, es war riesig.

"Er hat mir sogar angeboten, seine Freundin zu sein", lachte sie höhnisch. "Als ob das von Bedeutung wäre, er braucht nur ein Juwel mit dem er angeben kann. Und das bin ich, eine Trophäe. Also sei froh, dass dich die Männer nicht anmachen und zu Dingen zwingen, denn du könntest dich nicht wehren."

Wenn die Männer darauf kämen, dass sie ein total leichtes Spiel mit ihr hätten, dann würden sie ihr ganz bestimmt alles mögliche antun. Sie sollte mir vielleicht gar nicht leid tun, aber das tut sie. Weil sie so schwach ist.

Davon, dass ihre Schwester sie vor hatte dort rauszuholen sagte sie nichts.

Bei dem Thema stimmte ihr Karina nur zu, dass sie es einfach niemals schaffen würde und sie sich einfach gleich erschießen lassen konnte, wenn sie mit dem Gedanken spielte. Chaeyoung war nicht blöd und wusste es ja selbst. Ansonsten hätte sie das Karina nicht erzählt. Warum sollte sie einer der stärksten erzählen, dass sie einfach nur schwach war?

"Seine Freundin? Wie abstoßend das ist. Bestimmt will er dich als Freundin, weil er keine mehr hat. Jennie das ekelhafte Weib hat er wenigstens abserviert. Die ist ihm nachgelaufen wie ein Schatten. Ihre Eifersucht zu dir hat ihr die Beziehung gekostet, aber da ist sie selbst Schuld, wenn sie so hirnlos ist."



Für die Frauen fand Chaeyoung einfach keine guten Worte. Jeder von ihnen war ein Miststück hier.

"Aber immerhin bin ich noch besser dran als Chaewon. Die Schwester von ihm. Das Arschloch hat sie einfach entführt und jetzt muss sie trainiert werden, weil sie nichts kann. Alles nur damit er mächtig dasteht. Die sind never ever Geschwister. Weißt du wie die miteinander reden? So als wären sie einfach fremde Leute und nicht wirklich verwandt. Irgendetwas stimmt da nicht. Und Suga hat sie auch noch auf dem Kicker. Ich hoffe er versucht nicht sie wieder zu vergewaltigen. Der Kerl ist so richtig krank"

Dann hörte man ein lautes Klopfen und jemand rief nach Chaeyoung.

"Scheiße! Ich muss los! Ich muss dem scheiß Bastard helfen", meinte sie und verdrehte ihre Augen.



"Viel Glück! Man sieht sich", verabschiedete sie sich von ihr und verließ ihr Zimmer.