Gästezimmer

Freitag, 18.01.2022

Auf dem Weg nach oben wurde sie von allmöglichen Leuten angegafft. Natürlich wurde sie das. Nicht alleine deshalb, weil sie aussah, wie halb verrottet, sondern weil sie wieder da war, in Sicht der anderen. Folgsam ging sie mit ihm mit. Sie wollte einfach nur duschen und den Fummel ausziehen. Je näher sie einer Dusche kam, desto mehr war sie von sich angewidert.

Sie waren drin und er ließ sie ins Bad gehen, nachdem er ihr erklärte, dass das Gästezimmer nebenan war. Karina sperrte sofort ab. Natürlich traute sie ihm nicht. Es wäre ihr viel lieber, wenn sie irgendwo anders alleine in Ruhe duschen könnte, aber das gab es momentan nicht für sie.

Das befreiende Gefühl, als sie ihren Fetzen auszog war unbeschreiblich. Und noch unbeschreiblicher wurde es, als sie unter die Dusche stieg und das heiße Wasser über ihren Körper laufen ließ. V hätte sie eigentlich dort unten vergammeln lassen können. Aber hier war sie. Unter seiner Dusche und wusch sich den Dreck weg. Weil es so ein tolles Gefühl war, konnte sie ihre Laute auch nicht für sich behalten, es war unglaublich befriedigend das Wasser auf der Haut zu spüren, vor allem warmes Wasser.

"Hmmmm, uh, das ist gut", sprach sie mit sich selbst.

Karina wartete darauf, bis kein extremer Dreck mehr von ihr kam, dann seifte sie sich und ihre Haare ein. Noch mehr Schmutz kam runter und irgendwann dann keiner mehr. Als sie sauber war, drehte sie das Wasser ab und war überrascht, dass er nicht im Bad stand. Den Dolch hatte sie selbst jetzt nicht runter genommen, der war an ihren Schenkel gepresst. Immerhin vertraute sie ihm nicht, sie vertraute hier niemandem.

Aber sie brauchte ihn gar nicht, den Dolch, denn niemand störte sie. Dennoch mit Vorsicht bedacht, trocknete sie ihren Körper ab und behielt die Tür im Auge. Dann sah sie sich die Kleidung an, die er ihr bereitgelegt hatte. Außerdem nicht nur das, denn dabei lag auch eine neue Zahnbürste und eine Haarbürste. Sie legte ihre Stirn in Falten, weil sie nicht wusste, was sie davon halten sollte. Doch beschweren wollte sie sich keinesfalls. Karina hasste ihn, wie die Pest. Aber aufs Spiel setzten wollte sie jetzt auch nichts.

Ihren Körper trocknete sie richtig und zog sich den Fummel an, den er ihr gegeben hatte.



Hauptsache es ist bequem. War klar, dass es Haut zeigt. Gut, dass ich mit sowas kein Problem habe.

Nun putzte sie sich ihre Zähne und trocknete ihre Haare nur kurz mit einem Handtuch. Den dreckigen Fetzen nahm sie in die Hand und ging dann aus dem Bad hinaus. Das Gästezimmer war direkt zwischen dem Bad und dem Schlafzimmer. Außer einem Bett, einem Regal und einem Mülleimer war sonst nichts weiter drin. Aber was brauchte man als Gast auch schon großartig. Sie war froh, wenn sie tatsächlich in dem Bett schlafen durfte. Hier war alles sauber. Den Kleiderfetzen in ihrer Hand warf sie in den Mülleimer. So gemütlich wie das Bett gerade aussah, hätte sie Lust darauf, sich nackt darin zu wälzen und zu strecken. Den Stoff einfach auf ihrer Haut zu spüren.

Aber es gab wichtigere Dinge. Die Frage, die sie sich stellte war nämlich, wieso er sie überhaupt wieder aus dem Loch rausgeholt hatte. Erhoffte er sich von ihr, dass sie ihm folgte wie ein Hündchen?

Sie hörte ihn sich dem Raum nähern. Mit ihrem Rücken zur Tür gerichtet, fragte sie ihn: "Was hast du mit mir vor?"

Dann drehte sie sich um zu ihm und strich sich ihre nassen Haare nach hinten.



"Nicht, dass ich mich darüber beschweren will, dass du mich nicht da unten versauern lässt. Aber ich habe mich gegen dich aufgelehnt und bin mir nicht sicher, warum genau ich deine Dusche und dein Gästezimmer benutzen darf."

Eilig ging Karina ins Badezimmer und sperrte hinter sich ab. Das dachte er sich schon, dass sie ihn nicht einfach so reinließ.

„Viel Spaß!“, rief er ihr hinterher.

Taehyung warf sich dann auf ihr Bett und holte sein Handy aus der Hosentasche. So wie jeder Raum war auch das Badezimmer mit Kameras ausgestattet. Deswegen schaltete er auf die Kamera im Bad und beobachtete Karina wie sie sich unter der Dusche wusch. Natürlich würde er sich diesen Abschnitt speichern und sich später nochmal ansehen. Aber jetzt genoss er ihren Anblick und er fand es echt heiß wie sie die Dusche entspannte.

Total geil wie sie unter dem duschen stöhnt!

Während er ihr zusah, biss er sich immer wieder auf die Lippen. Nachdem sie vollständig sauber war und die Dusche verließ, steckte er sein Handy ein.

Ihr fällt es gar nicht einmal auf. Echt geil! Ich werde sie bestimmt nicht daraufhin weisen. Gut, dass unsere Kameras schon so klein sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann. Die Technik die mir der Typ verkauft hat ist echt Spitzenklasse.

Frisch angezogen kam sie wieder aus dem Bad und er musterte sie genau.

„Sieht echt geil an dir aus!“, kommentierte er.



Gleich wollte sie wissen warum Taehyung sie einfach aus der Zelle gelassen hatte.

„Natürlich nicht ohne Grund. Du darfst hier den Haushalt schmeißen und putzen in unserer Wohnung“, beauftragte er sie einfach.



Das es sie aufregen würde, wusste V ganz genau. Selbstverständlich hatte er auch andere Aufträge für sie, aber die sagte er ihr noch nicht.

„Wie findest du das Maid Kostüm? Ab jetzt darfst du dich rührend um mich kümmern“

"Den Haushalt schmeißen und putzen...", wiederholte sie.

Unsere Wohnung? Was zum Teufel soll der Scheiß? Der plant irgendwas anderes. Das ist sicher nicht alles, was der will! Sehe ich aus wie eine verdammte Hausfrau? Boah irgendwann in der Nacht werde ich ihm seinen hübschen Hals durchschneiden und zusehen, wie er keine Luft mehr bekommt!

Aber was hatte sie auch erwartet. Ganz sicher wollte er sie jetzt nur noch erniedrigen. Vielleicht sollte sie doch wieder zurück in die Zelle gehen. Doch sie musste sich am Riemen reißen.



Dann spiele ich seine Scheiße halt mit.

Sie fuhr mit ihrer Hand über den Stoff und ein wenig über den Schenkel.

"Der Stoff ist wirklich bequem. Außerdem habe ich einfachen Zugang zu...", sagte sie langsamer und bewegte ihre Hand zwischen ihre Beine, nur um dann die Stelle zu zeigen, an der sie den Dolch hatte.



Mit einem Finger tippte sie zweimal darauf und nahm ihre Hand weg.

"Den werde ich behalten, ich habe mich schon so an ihn gewöhnt. Immerhin war es meine einzige Freude in den letzten zwei Wochen, zu wissen, dass ich nicht ganz alleine bin", meinte sie. Kurz schweifte ihr Blick umher, landete aber wieder auf ihm.



"Und wenn ich nicht gerade deine Hausfrau bin, was ist mir erlaubt? Darf ich aus der Wohnung gehen? Ich muss trainieren."

Man konnte sehen wie sie sich zusammenriss und versuchte dann nett zu bleiben, weil ihr nichts anderes über blieb. Begeistert war sie bestimmt nicht wegen dem Putzauftrag, denn sie jetzt immer erledigen durfte. Aber besser als eingesperrt zu sein.

Über ihr Outfit schien sie schon mal zu schwärmen und sie erwähnte ihren Dolch. Natürlich trug sie ihn noch und das wusste er auch. Hätte er gewollt, dass sie ihn nicht mehr bei sich trug wäre er schon längst weg. So wie sie über ihren Schenkel strich konnte er nur auf ihre heißen Beine sehen.



„Ja, der darf auch bei dir bleiben. Sieht sexy an dir aus“, teilte er ihr mit.

Dann wollte sie wissen welche Freiheiten sie ab jetzt wieder hatte.

„Wenn du hier alles schön erledigst, darfst du gerne trainieren gehen. Falls du Hunger hast, dann kannst du dich beim Kühlschrank bedienen. Hier aus der Basis darfst du erstmal nicht, aber das kannst du dir schon denken wieso“

Natürlich gefällt ihm das, wenn ich mich anfasse. Ein Ekelpaket.

Dass er das sexy fand, bezweifelte sie keinen Augenblick lang. Damit hatte er auch Recht. Karina fand Waffen selbst unglaublich anziehend und wusste, dass es bei diesem Outfit an sich heiß aussah. Wenn man auf solche Dinge stand.

Einen trainierten Mann mit freiem Oberkörper und Langschwertern in der Hand würde sie auch angaffen. Wenn der Schweiß über die vor Anstrengung geschwollene harte Brust lief, oder die Adern vor Anspannung hervorsprangen, weil die Waffe gehalten wurde. Ja, so etwas war unglaublich sexy.

Er tut so, als hätte er mich nicht die letzten zwei Wochen wie eine Aussätzige behandelt. Nur weil er sich angegriffen gefühlt hat, dass ich nicht mit ihm den Abend verbringen wollte... Vielleicht hatte es auch mit dem Fluchtversuch zu tun. Aber er hat mir ja davor auch schon gesagt, dass er mich wie eine Gefangene behandeln will.

V klärte sie darüber auf, dass sie nicht aus dem Gebäude durfte, aber dafür konnte sie trainieren, wenn sie ihrer Arbeit nachging. Wenigstens sperrte er sie nicht hier ein. Zustimmend nickte sie.



"Und darf ich Männer herbringen? Ist das erlaubt oder verboten", fragte sie nach. Unmöglich war ja nichts.

Dass sie irgendwelche Typen in ihr Zimmer mitnahm, war gar nicht ihr Plan. Aber sie wollte wissen, wie weit sie gehen konnte mit ihrer Freiheit, ohne, dass sie es zu stark herausforderte.

"Männer haben hier nichts zu suchen, außer wenn ich sie selbst einlade. Aber gegen Frauen habe ich ganz sicher nichts", meinte er und checkte sie nochmal so richtig ab.



Das wird sie einfach nur so richtig aufregen und sie kann nichts dagegen tun.

"Falls du dich einsam fühlen solltest, weißt du ja wo mein Bett ist", zwinkert er ihr zu. "Bestimmt sehnst du dich mal nach mehr"

V holte aus seiner Hosentasche eine Kaugummipackung, warf einen in seinen Mund und fing an ihn zu kauen.

"Willst du auch einen?", fragte er nach und hielt ihr die Packung hin. Eventuell wollte sie ja mal was beißen.

Bin gespannt wie lang sie sich an die Sachen hält die ihr hier gesagt habe.

War ja klar, er ist einfach zu sehr von sich selbst überzeugt.

"Wenn ich mich einsam fühle, dann bevorzuge ich lieber meine Hand, bevor ich in dein Bett krieche", machte sie ihm klar. Nur weil er sie aus der Zelle geholt hatte, musste sie nicht mit ihm schlafen.

Karina beobachtete ihn, wie er sich sein Kaugummi einwarf und darauf herum kaute. Dann bot er ihr einen an. Sie brauchte jetzt echt nichts in ihrem Mund, was ihren Magen noch stärker schreien ließ.



"Nein, aber etwas richtiges wäre gut. Viel war ja nicht übrig, nachdem dein Diener mein Essen auf den Boden geworfen hat. Du sagtest ich darf mich beim Kühlschrank bedienen", erinnerte sie ihn an seine vorherigen Worte. Sie hoffte nur, dass auch was darin war. Vielleicht hatte er das extra gesagt, weil er wusste, dass nichts drin war. An diesem Punkt würde sie fast alles essen, was ihren Magen füllen könnte.

Die Wohnung sauber halten. Irgendwie glaube ich, dass das nicht alles ist, was er will.

Dagegen hatte er nichts einzuwenden und ließ sie etwas essen. Karina traute ihm gar nicht, sie traute der ganzen Situation nicht. Wieso sollte er sie plötzlich so behandeln, wenn er sie zwei Wochen lang hungernd und verrottend in der Zelle gelassen hatte? Da brachte ihm sein bescheuert gutes Aussehen gar nichts, denn sie hasste ihn.

Heute ließ er sie noch nicht draußen herumlaufen, aber er hatte genügend Aufgaben für sie, die sie im Haus erledigen sollte. Sie hasste ihn noch mehr dafür, dass sie mit einer Zahnbürste die Fugen reinigen, oder seine teure Unterwäsche mit der Hand waschen sollte. Aber sie unterdrückte ihre Wut und horchte brav auf das, was er sagte.