Palast

Nachdem sich die Hoheiten noch eine Zeit lang unterhielten, trennten sich ihre Wege. Die Wachen begleiteten die Prinzessin. Der Prinz verschwand woanders hin.

Kesa wollte in ihr Schlafgemach und ordnete an, dass er mit ihr kommen sollte. Also sah er zuerst nach, ob jemand in ihrem Raum war. In einem angemessenen Abstand blieb er in ihrem Zimmer stehen. Die Tür war hinter ihm geschlossen aber nicht versperrt.

Die Prinzessin kam gleich auf den Punkt, sie wollte mehr vom Prinzen wissen.

"Ich weiß", fing er an und hielt Blickkontakt mit ihr, "dass er 128 Jahre alt ist. Man hört Geschichten darüber, dass er sich in der Stadt mit Frauen und Glücksspielen oder Prügeleien die Zeit vertreibt. Was seine Kräfte angeht, ist mir nur bekannt, dass er mit Feuer arbeiten, aber nicht wie seine anderen Geschwister oder sein Vater das Feuer bändigen kann. Da er sich aus den politischen Themen raushält und auch bei royalen Veranstaltungen eher selten dabei ist, wird geredet, dass er wohl nicht einmal Interesse an seiner Rolle als Kronprinz hat."

Für mich sieht es eher so aus, als würde er es schamlos ausnutzen in so einer Position zu sein.

"Es gibt viele Geschichten über ihn. Dass er einmal einen Eisdrachen getötet haben soll, dass er Teile der Stadt zerstört hat oder, dass er sich nicht davor scheut selbst die Frauen seines Vaters in sein Bett zu holen. Aber Eure Hoheit, es sind nur Geschichten. Das ist mir zu Ohren gekommen. Es mögen nur Geschichten sein, aber oft stecken in solchen auch viele Funken Wahrheit."

Als er die Geschichte mit den Frauen gehört hatte, da durchzog es ihn am ganzen Körper. Ihn wunderte hier in diesem Königreich gar nichts, schon gar nicht was alles unter dem Regiment von König Eric ablief.

"Hat Euch Prinz Zaden verletzt?", erkundigte sich Bane bei ihr und sah zu ihrem Handgelenk.

Aufmerksam hörte die Prinzessin ihrer Wache zu. Vieles glaubte sie sofort und ihr kam es auch so vor als wäre er so eine Person. Ein wirklich schönes Wesen hatte er ja nicht. Zumindest hatte Kesa bisher nichts vernommen. Optisch wäre er richtig gut aussehend, doch Aussehen sagte nichts zu dem Charakter.

„Ich denke das mit den Bettgeschichten stimmt sicherlich und das mit den Stiefmüttern will ich erst gar nicht wissen. Für mich kommt der Prinz sowieso nicht in Frage. Allein der Charakter schreckt wahnsinnig ab. Er ist richtig unreif und wollte mich nur fürs Bett haben, aber daran habe ich wirklich kein Interesse. Als ob ich meinen Körper an ihn verschwende“

Ich muss ihm noch wegen heute Abend Bescheid geben.

„Der Kronprinz wird heute in meine Gemächer kommen. Ich werde mit ihm einen Deal verhandeln, damit ich länger bleiben kann. Wenigstens noch eine Woche mindestens. Wir sind nicht extra so weit gereist um gleich wieder nach Hause zu fahren. Wir werden beide alleine in meinen Gemächern sein und wenn ich das Wort „Hochzeit“ laut ausspreche brauch ich Euch. Lange wird das Gespräch nicht dauern“, erklärte die Prinzessin ihm ganz genau.

Bane hatte nach ihrem Arm gefragt und sie sah sich ihn an. Er war ein wenig rot, aber sonst war nichts schlimmes.

„Es geht schon. Gibt schlimmere Verletzungen. Es ist nur ein leichter Abdruck“

Der Kronprinz war super schnell aus der Fassung zu bringen. Emotional war er nicht gerade der Stärkste und reagierte deshalb wie ein Kind.

Zu wissen, dass seine Prinzessin genug Verstand hatte nicht auf den Prinz des Sommerreiches reinzufallen und kein wahres Interesse an ihm zu haben, war doch eine Erleichterung. Er mochte die königliche Familie seines Reiches und es würde ihn sehr wundern, würde Kesa so einen Prinzen mögen.

Bane kannte Zaden nicht, noch wusste er, welche Geschichten über ihn alle stimmen und welche einfach erfunden waren, aber so wie sein Vater drauf war und er selbst rüberkam, fragte er sich nicht, ob alles davon stimmte.

Als sie ihm erklärte, der Kronprinz würde heute noch in ihre Gemächer kommen, da trafen sich ihre Blicke.

Sie will, dass er hier vorbeikommt? Ist sie wahnsinnig geworden?, fragte er sich und hörte ihr zu. Verletzt war sie nicht richtig, aber selbst ein leichter Abdruck war zu viel. Bis sie zurückreisten, würde es wieder verheilt sein und niemand konnte Fragen darüber stellen. Nun räusperte er sich.

"Bei allem nötigen Respekt, eure Hoheit, aber seid Ihr wirklich der Meinung, dass es eine gute Idee ist, ihn in Eure Gemächer zu lassen und alleine mit ihm zu sein? Abgesehen von dem, was die Hofangestellten über eure Zusammenkunft herum tratschen könnten, halte ich es für zu gefährlich, dass ihr vollkommen alleine mit ihm sein werdet!"

Was ist, wenn sich der Prinz an ihr vergehen sollte oder er sie tötet.

Es war zu einfach, sich von dem attraktiven jungen Gesicht blenden zu lassen, aber Zaden war ihr an Alter und Stärke überlegen. Ein gutes Gefühl hatte er nicht bei der Sache.

„Natürlich ist es immer riskant solche Entscheidungen zu treffen, aber ich denke er hätte keinen Grund mich umzubringen. Da würde er einen Krieg anzetteln. Die Bürger können reden was sie wollen. Es interessiert mich nicht was die zu sagen haben. Ich habe nicht vor zu bleiben und nach mir kommt bestimmt die Nächste. Da bin ich dann wieder schnell vergessen und sie tratschen über eine andere.“

Bestimmt würde er nichts riskieren bei ihr etwas zu versuchen und falls doch wäre Bane an der Tür und konnte jederzeit reinkommen. Die Türe zu ihrem Gemach würde sie sicherlich nicht schließen.

„Ich bleibe bei meiner Entscheidung, aber ich weiß Eure Bedenken zu schätzen. An Eurer Stelle würde ich es auch nicht für gut heißen.“

Nachdem Bane aus ihrem Schlafzimmer verschwunden war. Machte sie sich zurecht und ging Abendessen. Dort trafen sich Zaden und die anderen. Kurz darauf verschwanden beide.

Die Prinzessin machte sich schon mal Bettfertig. Sie wusste ja nicht wann genau er kam. So spät am Abend, dass keiner mehr viel mitbekam? Sie würde es schon merken. Mit einem Buch auf ihrem Bett schlief sie ein.

Spät am Abend, es war kurz vor Mitternacht, machte sich Zaden auf den Weg zu ihr. Er war noch bei einer seiner ganz jüngsten Schwestern gewesen. Halbschwester um genau zu sein. Die Frauen seines Vaters bekamen nur ein Kind, somit hatte er keine vollen Geschwister.

Seine Haaren waren zerzaust und seine mohnfarbene Tunika offenbarte ein Stück vom oberen Teil seines Brustkorbes.

Der Feuerkopf ließ in in das Schlafgemach der Prinzessin eintreten, ganz ohne Probleme. Vor der Tür stand nur er, die anderen Wachen waren nicht dort und auch er hatte seine nicht dabei. Zaden war oft ohne seine Wachen unterwegs, vor allem nachts.

Die Tür ging hinter ihm zu und er sah sich um.

Es ist ganz schön still, kam es ihm verdächtig vor. Doch kaum dachte er das, sah er sie im Bett liegen.

Zaden grinse und trat näher an das Bett heran. Die Prinzessin machte nicht den Eindruck, als würde sie ihren Schlaf nur vortäuschen. Er sah auf das Buch, was neben ihr lag, doch der Einband gab keinen Einblick darauf, worum es in dem Buch ging. Also beobachtete er, wie sich ihr Brustkorb sanft hob und senkte.

Huh. Sie wollte, dass ich zu ihr komme und sie ist eingeschlafen.

"Wenn Ihr vor habt meine Zeit zu verschwenden, dann würde ich Euch davon abraten", sprach er einfach in normaler Lautstärke. Sie bewegte sich, also wachte sie auf.

"Eine sehr verletzliche und schutzlose Position, die ihr da habt. Soll das ein Angebot sein in eurem Nachtkleid?", fragte er grinsend.

Plötzlich wurde sie von einer tiefen Stimme geweckt und sofort riss sie ihre Augen auf. Kesa war einfach eingeschlafen und setzte sich schnell hoch, dabei richtete sie ihr Nachtkleid. Sie brauchte nicht einmal einen Blick auf ihn zu werfen, denn sie wusste genau wer in ihrem Zimmer stand.

Denkt er ich habe mich extra so für ihn angezogen? Ich war mir nicht einmal sicher ob er sein Wort hält.

Vorsichtig stand sie auf und musterte ihn.

„Ihr seht ja schon so aus als hättet ihr schon Euren Spaß gehabt“, sagte sie mit einem leichten Lächeln und warf einen flüchtigen Blick auf seinen Oberkörper.

Kesa stellte sich das extrem ekelhaft vor, wenn er gerade schon bei einer Frau war und sie jetzt an der Reihe sein sollte. Was da schon alles an ihm klebte. Besser sie dachte nicht darüber nach.

„Ich will nicht eure Zeit verschwenden“, gab sie ihm letztendlich eine Antwort und kam auf ihn zu „Mit mir hättet ihr sowieso nur halb so viel Vergnügen“

Als sie jetzt dicht bei ihm stand, sah sie wieder zu ihm hoch „Kommen wir gleich zum geschäftlichen. Wie gesagt wäre es toll, wenn Ihr mir den Rücken freihaltet. Ich habe den Gegenstand sicher in einer Truhe verwahrt“, erklärte sie ihm und holte aus ihrem Mantel einen Schlüssel hervor. Diesen reichte sie ihm.

Ihre Vermutung stellte er gar nicht richtig. Ihm war es sowieso lieber, sie dachte er hätte gerade eine wilde Zeit hinter sich gehabt, als dass er beinahe im Bett seiner 9 jährigen Schwester eingeschlafen wäre. Ging sie ja nichts an.

Da er sie beobachtete, entgingen ihm ihre Blicke nicht. Aber es waren einfach nur Blicke zum Observieren, oberflächliche Blicke.

„Stellt Euch doch nicht in so einem schlechten Licht dar, ich bin mir sicher, dass wir eine Menge Spaß hätten!“

Nun stand sie dicht vor ihm und reichte ihm einen Schlüssel.

Ich traue ihr nicht. Sie hat irgendwas geplant.

„Bevor ich auf irgendetwas eingehe, muss ich wissen, dass Ihr mich nicht anlügt“, stellte er klar. Mit seinem Kopf kam er ihr näher, sie wich zurück. Dann fasste er ihren Hinterkopf und drückte seine Lippen auf ihre. Sie würde womöglich durchdrehen, aber so lief das nun einmal ab. Hätte er eine andere Möglichkeit Menschen zur Wahrheit zu zwingen, als durch einen Kuss, dann würde er es tun. Doch das war einfach eine seiner Kräfte.

Es war nur ein kurzer Kuss, wenn man es überhaupt so nennen konnte, aber er würde effektiv sein.

„Ist Euer Angebot nur ein fauler Trick?“, fragte er.

Jetzt kommt sie nicht aus. Sie muss mir die Wahrheit sagen.

Als der Kronprinz ihr näher kam, wich sie natürlich zurück. Sie hatte ja nichts intimes mit ihm vor. Doch er ließ nicht von ihr ab sondern packte sie am Hinterkopf und presste flüchtig seine Lippen auf die ihren. Sie war so perplex, dass sie es so schnell vorbei war, das sie nichts machen konnte oder gerade keine Worte dafür hatte.

Was sollte das werden? Will er mich schwach machen? Seine Lippen waren schon weich, aber das ist mir zu viel.

Von seinen Kräften wusste sie nichts und auch bekam sie davon nichts mit. Jetzt musste sie ihm die Wahrheit sagen.

„Es ist kein fauler Trick!“, versicherte sie ihm. „Deswegen müsst Ihr mich nicht gleich wegen einem Kuss verwirren. Ich öffne für Euch den Schatz, wenn Ihr mir nicht glaubt“, sagte sie zu ihm. Dann nahm sie ihn wieder an sich und schloss die Kiste auf. Darin waren viele Goldstücke und ein besonderer Mantel. Sie hob ihn vorsichtig raus.

„Es ist ein magischer Mantel, der dem Träger die Fähigkeit verleiht, sich für andere unsichtbar zu machen“, berichtete sie ihm „Was haltet Ihr davon?“

Hmmm, kein fauler Trick. Interessant.

Zaden beobachtete sie, wie sie zur Kiste ging, sie aufsperrte und einen Mantel heraushob. Interessierte begutachtete er den Mantel.

„Beeindruckend“, stimmte er zu und nahm ihn in die Hände.

„Wieso gebt Ihr mir so etwas wertvolles einfach? Ich meine, so ein hoher Preis alleine deshalb, weil ich nur noch länger in unserem Reich bleiben wollt?“

Noch immer hielt er ihn in der Hand. Bevor er ihn ausprobierte, wollte er noch von ihr wissen „Ist der Mantel vergiftet?“

Natürlich war der Kronprinz richtig beeindruckt von diesem Kleidungsstück.

„Ich will einfach ein paar Sachen kaufen und besorgen die ich zu Hause haben will. Kleider, Schmuck, Schuhe,..“plapperte sie los und hörte wieder auf zu reden.

Fast hätte sie ihm komischerweise mehr erzählt und das wollte sie keinesfalls.

„Ihr müsstet nur so spielen, als hättet Ihr mehr Interesse an mir. Und nein ist er nicht. Ich bin keine Närrin und würde Euch vergiften. Was sagt Ihr zu dem Angebot?“

Mit dem Mantel in der Hand blickte er zu ihr runter.

Irgendwas hat die Prinzessin bestimmt zu verbergen, aber für das erste klingt sie harmlos.

Deinem Vater und den anderen Interesse vorspielen, er war gut darin, den König anzulügen. Es wäre nicht besonders lange und der Mantel war echt überzeugend. Zaden zog ihn an. Er konnte sich selbst auch nicht mehr sehen, es wirkte.

„Ich nehme Euer Angebot an.“

Was er alles mit diesem Mantel tun konnte, die Möglichkeiten waren nahezu grenzenlos. Er fragte sich aber noch immer, wieso sie so ein wertvolles Stück an ihn übergab. Er roch nach ihr, er nahm an, dass sie ihn selbst auch schon öfter getragen hatte.

Er zog ihn aus und hielt ihn über seinen Armen.

„Dann haben wir einen Deal. Wir werden dem König vorspielen, dass wir aneinander interessiert sind, damit Ihr noch etwas länger hier bleiben könnt.“

Dass sie es sich traute ihm so ein Angebot zu machen, war interessant. Vielleicht war es auch gar nicht geplant gewesen, ihm den Mantel zu geben. Wenn sie so unbedingt noch länger bleiben wollte, hatte sie bestimmt nicht damit gerechnet, dass er ihr gleich zu Beginn ihrer Ankunft erklärte, dass er kein Interesse an ihr oder einer ehelichen Verbindung zu ihr hatte.

„Habt Ihr noch etwas zu bereden? Ansonsten gehe ich wieder.“

Um es zu testen, warf er den Mantel um und probierte ihn gleich aus, dabei versprach er ihr sein Wort zu halten und nahm ihn wieder ab. Um genauer zu sein, legte er den Mantel über seinen Arm.

Dachte ich mir schon, dass ihm das Geschenk gefällt.

„Ja ich hätte noch etwas für Euch“, meinte sie und ging zur ihrem Nachtschrank. Aus der Schublade holte sie einen Brief heraus und ging zurück zu ihm.

„Damit Ihr wisst welche Interessen ich habe und ein paar Informationen über mich. Wäre nett von Euch, wenn ich auch so etwas bekommen würde. Dann ist es glaubhafter unsere Turtelei“

Als er den Brief noch entgegen nahm, küsste sie ihn einfach auf die Wange. Dort war ein leichter Kussfleck zu sehen. Vorher wurde Kesa auch nicht gefragt ob sie das wollte. Seine Haare brauchte sie nicht mehr durch zu wuscheln. Höchstens das Hemd könnte sie ihm noch einen Knopf weiter öffnen, aber das ließ sie lieber. Nicht das doch noch etwas zwischen den beiden passierte.

„Dann wünsche ich Euch eine gute Nacht Kronprinz Zaden“

Die Prinzessin gab ihm noch einen Brief mit ihren Interessen und anderen Infos über sich.

Hat sie das geplant? Wusste sie, dass das so ablaufen würde? Entweder sie ist hellsichtig oder einfach gut vorbereitet.

Sonst hätte sie sicher nicht gleich so einen Brief für ihn parat. Es war auch möglich, dass sie diesen erst geschrieben hatte, nachdem sie von ihrem Spaziergang zurückgekommen waren.

Ihre Lippen hinterließen noch einen leichten Abdruck auf seiner Wange, das konnte er spüren. Und es machte die Sache auch glaubwürdiger, wenn er von den Angestellten gesehen würde.

„Das wünsche ich Euch auch Prinzessin Kesa.“

Mit einem Grinsen verließ er ihr Gemach.

Sie hat die Wahrheit gesagt, aber irgendwas verbirgt sie. Ich denke nicht, dass sie nur hier ist, um die Stadt zu sehen und um einzukaufen.

Mit diesen Gedanken schloss er ihre Tür. Der Feuerkopf vor ihrer Tür wäre ihm bestimmt am liebsten an die Gurgel gegangen. Statt etwas zu ihm zu sagen, grinste Zaden einfach nur noch mehr. Doch mittlerweile stand noch eine weitere Wache dort.

„Dass ich hier war, bleibt unter höchster Diskretion“, warnte er die Wache. Er wusste, dass der es bestimmt nicht für sich behielt, sondern es dem König weitertrug. Dann ging er.

Gleich am nächsten Tag hatte sich das schon mit dem Kronprinzen Zaden geklärt. Man hörte wie sie tratschten und immer wieder musste Kesa schmunzeln. Die Leute dachten sie hätten eine Ahnung von Sachen, aber wie man sieht reimen sich die Menschen nur alles zusammen wie sie es haben wollten. Natürlich dachte man sich etwas, wenn Zaden spät am Abend zu ihr kam. Was sollte er da schon mit ihr machen und das auch noch heimlich. Bestimmt war es wirklich so üblich für ihn, wenn er eine Frau besuchte. Auch sie glaubte das als er zu ihr ins Zimmer gekommen war. Seine Frisur war zerzaust gewesen und sein Hemd weiter offen. Der Anblick war schon verlockend gewesen, aber die Prinzessin war nicht hier um sich mit einem Prinzen zu amüsieren. Vielleicht würde sie das am letzten Tag machen?! Schließlich lebte sie auch nur einmal und wer wusste schon wann sie einen Mann an ihrer Seite hatte und noch einmal so eine Gelegenheit bekam.

Wie immer hatte Kesa sich zurecht gemacht um alles noch glaubwürdiger zu machen. Sie trug sogar die Kette, die sie vom König erhalten hatte. Noch mehr Andeutungen konnte die Prinzessin auch nicht mehr machen. Der Kuss auf Zadens Wange war auch nochmal ein Beweis dafür gewesen. Jeder würde es sofort glauben, dass es doch zwischen ihnen gefunkt hatte. Auf den Umgang war sie schon sehr gespannt wie er sich ihr gegenüber verhielt, wenn die anderen dabei waren. Würde er dann auf Tuchfühlung gehen oder trotzdem einfach zurückhaltend bleiben? So ganz sicher war sie sich da nicht, weil Kesa ihn nicht einschätzen konnte.

Heute hatte sie vor zu einem Tierhändler zu gehen. Sie wollte die wertvollsten Tiere und vor allem sehr seltene Exemplare. Wie zum Beispiel einen Pegasus oder andere wertvolle Tiere die es nur hier gab. Einige Pärchen brauchte sie jedenfalls. Damit konnte sie die in ihrer Heimat züchten und sie dann auch wenn es sein musste für den Kampf ausbilden. Eines wollte Kesa für sich selbst haben. Tiere liebte die Prinzessin über alles und bei ihr würden sie es schön haben. Ein Gefährt wurde schon besorgt und ein Teil von ihrer Truppe würde es bald schon zurückfahren in ihre Heimtat um dort die Geschöpfe in Sicherheit zu bringen.

Nachdem sie fast den ganzen Tag verbracht hatte Tiere zu kaufen und zu suchen die sie haben wollte, machten sie sich auf den Weg wieder zurück zum Palast. An das Gold am Palast würde sie sich wahrscheinlich nie gewöhnen können. Zum Glück musste sie das auch nicht.

Für heute Abend war wieder ein gemeinsames Essen geplant. Bestimmt war der König neugierig ob das wirklich stimmte mit dem Prinzen und der Prinzessin. Mit ihren beiden Wachen kam sie in den Saal und nahm schon Platz.

Bin mal gespannt ob sie uns schon alles abgekauft haben.