Essenssaal

Die ganzen Tage über hatte sie nie etwas von ihrem Bruder gehört. Doch heute ließ er sie zu sich rufen. Sie wollte ihm auch einiges sagen und würde sich bei ihm aufregen.



"Mir ging es schon mal besser", ließ sie ihn wissen.



"Ich werde immer besser, aber ich weiß nicht wie sehr ich mich noch steigern kann", tat sie so als wäre sie schon bis an ihre Grenzen gekommen.

Heimlich trainierte sie in ihrem Zimmer, weil sie da ihre Ruhe hatte und keiner wusste wie stark sie wirklich war. Vor allem jetzt wo Suga ständig in ihrer Nähe auftauchte. Es war fast so als würde er auf einen passenden Moment warten wo die beiden alleine sein konnten. Jedes Mal wenn sie ihn sah, bekam sie leichte Bauchkrämpfe, aber das sagte sie keinem.

"Ich will ab jetzt Elkie jeden Tag sehen. Außerdem würde es mir helfen, wenn ich mit ihr auch trainiere", log sie einfach.



Sie wollte ihre Freundin bei sich haben, damit sie wenigstens etwas Freude in ihrem Leben hatte.

Seit Tagen hatte Karina V nicht mehr gesehen oder aktiv von ihm gehört. Da konnte er auch froh sein, denn sie hätte ihn sonst am liebten den Kopf abgerissen. Ihre Aggressionen wurde sie auch nur bedingt beim Trainieren los. Selbstverständlich ging sie weiterhin auf Erkundungstour um ihre Waffen zu finden, doch die Suche war vergeblich. Immer mehr war sie davon überzeugt, dass sie entweder gar nicht im Gebäude waren, oder es einen geheimen Raum oder so etwas gab. Von einem neuen Versuch ihrer Schwester oder jemand anderes aus ihrer Gruppe sie zu befreien hatte sie auch nichts gehört.

Da gab es zwei Möglichkeiten. Entweder hörten sie wirklich darauf, dass sie warten sollten, oder sie konnten es nicht. So langsam ging ihr vieles hier drin so richtig auf die Nerven. Aber die Leute mieden sie. Und das störte sie gar nicht. Die einzige Person, die gerne in ihrer Nähe zu sein schien, war Chaeyoung. Klar hatte die auch irgendwie Angst, aber anders. Mehr ehrfürchtig, kam ihr vor.

Eigentlich war sie froh darüber, dass V sie in Ruhe ließ. So musste sie sich nicht mit ihm abplagen. Doch heute wurde sie von seinen Schoßhündchen darüber informiert, dass er sie zum Essen sehen wollte. Die letzten Tage aß Karina nicht viel. Wenn ihr Essen gebracht wurde, dann ließ sie es stehen. Wenn sie sich etwas holte, wo auch andere ihr Essen holten, dann aß sie es. Sie war einfach sehr vorsichtig und wollte nicht wieder so etwas riskieren.



Ganz in schwarz zog sie sich an, obwohl ihr einer der anderen extra etwas schönes gebracht hatte. Doch sie wollte es nicht anziehen, so fühlte sie sich wohler. Den Dolch trug sie auch stets bei sich, immerhin war er ihre einzige Waffe. Mehr wurde ihr wohl nicht zugetraut. Als wäre sie nur mit Waffen tödlich.

Gefolgt von zwei Männern, dessen Namen sie noch immer nicht kannte, ging sie zum Essenssaal. Sie war sich sicher, dass wenigstens weder die eine, noch die andere seiner Betthäschen dabei sein würden. Jennie hatte er abserviert und Minnie würde es nicht überleben am selben Tisch wie sie zu sitzen. Die Tür öffnete sie selbst und trat ein.

Sofort musterte sie ihn. Ihr fiel auf, dass er unter dem Sakko nichts trug, zumindest sah es danach aus. Unbeeindruckt nahm sie auf dem anderen Stuhl neben ihm Platz, sie wusste schon, wo sie sitzen durfte oder musste. Karina hatte ihn seit seiner bescheuerten Aktion nicht mehr gesehen. Sein Shirt lag irgendwo unter ihrem Bett und der Knutschfleck war nur noch sehr leicht zu erkennen. Ihr ging das alles zu langsam.



Wortlos musterte sie nun auch seine "Schwester". Die ganze Sache mit ihr ging sie nicht an. Aber ihr ging das immer wieder in ihrem Kopf herum, was Chaeyoung über sie erzählt hatte. Dass er sie entführt hatte und sie nun trainieren musste. Dass jemand sogar versucht hatte, sie zu vergewaltigen. Solche Geschichten machten Karina echt wütend, weil sie so eine Unmenschlichkeit hasste. Wieso waren manche Männer so gestört?

Sie sieht ganz anders aus mit der Frisur. War das freiwillig? Oder musste sie sich die schneiden. Wenn mich jemand dazu zwingen will dann verliert er mehr als nur die Hand.

Wie eine kleine Schwester bettelte sie darum ihre Freundin jeden Tag zu sehen.

"Hmm... ich weiß nicht. Du kannst sie jeden dritten Tag sehen", gab er zurück und kaute auf seinem Essen weiter herum.

Das was sie will wird sie nicht bekommen, es sei denn ich will es so.

Dann kam auch schon Karina die sich wie immer neben ihn setzte und er prüfte gleich ihren Hals. Der sah noch immer ein bisschen dunkel aus. Das mochte er, wenn man sah, dass sie ihm gehörte. Er hatte sie nur markiert.

"Da bist du ja endlich! Wir haben schon auf dich gewartet", ließ er sie wissen und lächelte.



Tae tat so als wäre zwischen den beiden nichts passiert, jedoch musste es sie noch immer extrem wurmen, wenn man ihr Gesicht musterte. Sie sah wunderschön aus, aber hatte einen Gesichtsausdruck drauf als wollte sie gleich jeden in dem Raum töten.

Nachdem sie noch nichts von ihrem Essen angerührt hatte, sah er zu gespannt zu ihr. Dachte sie etwa das Essen war auch vergiftet? War sie deshalb vorsichtiger oder war das nur ein Streik, weil sie noch immer sauer auf ihn war. Sie konnte ja froh sein, dass er nicht mehr mit ihr gemacht hatte. Er war wirklich gnädig mit ihr gewesen.

Isst sie wieder nichts? Ich habe schon gehört, dass sie kaum mehr etwas zu sich nimmt.

"Warum isst du nichts? Oder soll ich dich füttern? Würde dir das besser gefallen?", bot er ihr grinsend an.

Regt sich gleich sicher wieder auf.

"Ich hab das Essen nicht vergiftet oder hast du Angst, dass wir beide wieder so eine Zweisamkeit genießen können? Mein Knutschfleck scheint ja noch da zu sein", merkte er an.

Ihr Halbbruder oder Bruder was auch immer er war, ließ sich nicht sonderlich drauf ein. Er wollte das die beiden sich nur 2 oder 3 mal in der Woche sahen. Das reichte ihr schon vollkommen. Sie hoffte nur, dass nicht Suga oder der andere pfeifende Typ dabei waren. Hätten sie mehr Zeit gehabt dann wäre ihnen bestimmt etwas passiert. Sie wollten sich über die beiden lustig machen und hielten es für Spaß, dass sie gefangene waren. So frei wie jeder behauptete das sie war, war sie nicht. Wieso sonst durfte sie dann nicht aus der Festung?

"Okay danke", bedankte sie sich brav bei ihm.

Als dann jemand den Raum betrat, hörte sie kurz auf zu atmen. Es war die Gefährlichste hier von allen.

Wieso ist die auch hier? Ich dachte ich wäre mit V alleine. Kommen da noch mehr?



Ihr Griff um das Besteck verkrampfte sich noch mehr und sie wandte sofort ihren Blick von der Frau ab. Was war, wenn sie es einfach nur aufregte, weil sie sie angesehen hatte? Würde sie ihr dann auch gleich wehtun?

Chaewon starrte einfach nur auf ihr Essen und aß vorsichtig weiter.

Wäre Kookie hier, könnte er mich beschützen, ging es durch ihren Kopf. Bei dem Gedanken an ihm wurde sie wieder traurig. Sie wusste nicht was sie von dem allem halten sollte. Früher hatte sie ihm ihr Leben anvertraut, aber selbst wenn sie hier rauskäme hatte sie nicht vor dort weiterzuleben. Je mehr sie alles sah was alles dort abging, je mehr verabscheute sie das alles. Außerdem war er bestimmt mit RJ beschäftigt.

Ich darf keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden. Er hat mich nur an der Nase herumgeführt.

Plötzlich warf V ein wieso sie nichts aß. Da sah sie eilig hoch und beobachtete die beiden. Als er meinte er würde sie füttern da wurde ihr schlecht. Doch er sprach noch weiter und redete etwas über Gift und das sie zu zweit wieder alleine sein konnten. Das erinnerte sie richtig an Jk. So unterschiedlich waren sich ihre Brüder nicht fand sie.

Eilig warf sie einen Blick auf ihren Hals und man konnte tatsächlich einen Fleck erkennen. Sofort sah sie wieder weg und trank aus ihrem Glas. Sie mischte sich bestimmt nicht in die Angelegenheiten von den beiden. War sie jetzt seine neue? Sie hoffte einfach nicht, denn das hieß das sie ihr öfter über den Weg lief.

Chae versuchte es einfach zu ignorieren und tat so als hätte sie nichts mitbekommen. Davon was Karina passiert war, wusste sie nichts. Sie hatte nicht viel Kontakt mit anderen. Nur mit Kang und der hatte ihr nichts erzählt von dem Vorfall.

Als würde er auf die Liebe seines Lebens warten, sah er sie an und erklärte ihr, dass sie schon auf sie gewartet hatten.

Sein falsches Lächeln kann er sich sonst wohin stecken. Regt mich das auf. Er hat sich genau den Knutschfleck angesehen. Das wird er nicht noch einmal auf meiner Haut hinterlassen, ärgerte sie sich sogar in Gedanken über ihn. Da brachte ihm sein unverschämt gutes Aussehen auch nichts. Wenn man den Charakter einer Person verabscheute, dann sah man nicht auf das äußere Erscheinungsbild. Zumindest nicht auf diese gewisse Art und Weise.

V fragte nach, wieso sie nichts aß und bot ihr an, sie zu füttern. Karina sah ihn an.



"Sehe ich so aus, als müsste man mich füttern?"

Dass das Essen nicht vergiftet war, behauptete er, aber man konnte ja nie wissen. Auf seine Kommentare hin wollte sie ihm echt gerne den Kopf abreißen. Aber sie lachte.



"Glaub mir. Es wird zwischen dir und mir keine weitere "Zweisamkeit" mehr geben", machte sie ihm klar und betonte das Wort dementsprechend. "Ganz bestimmt nicht auf so eine Art und Weise. Ich weiß nicht, wieso du so darauf versessen bist, aber es gibt genug andere Frauen, die bei deiner Berührung sicher gleich dahinschmelzen würden und alles tun, was du von ihnen willst."

Karina schob ihren Teller zu ihm rüber und nahm sich einfach seinen, da er schon davon gegessen hatte und sie somit sicher war, dass tatsächlich nichts vergiftet war.



"Du hast gemerkt, dass ich mir nicht alles gefallen lasse, ob du nun der Boss bist oder nicht. Du hast meinen Respekt bis zu einem gewissen Grad, nicht darüber hinaus. Ich werde meine Aufträge erfüllen, ohne, dass du dir Sorgen machst, und ich bringe hier niemanden um. Nicht, wenn es niemand auf die Spitze treibt", erzählte sie weiter und stach mit der Gabel ins Essen. Sie hatte wirklich Hunger und bisher hielt er sie nicht auf, also schob sie sich etwas in den Mund hinein und kaute es. Karina sah auf zu Chaewon und dann wieder zu ihm.



"Aber wir wissen beide, dass ich hier die unbeliebteste Schlange in einem fremden Schlangennest bin und da wird es ganz sicher nicht nur einen Versuch geben, mich aus dem Weg zu schaffen. Ich will kein Risiko eingehen und mich wieder vergiften lassen."

"Ich weiß, aber da du es hasst, ist es ja für dich eine tolle Bestrafung", meinte er und grinste blöd.



Dann schob sie ihren Teller einfach zu ihm und nahm sich den seinen. Da musste er auflachen.

Aber Hauptsache sie isst von meinem Teller. So abartig wird sie mich dann schon nicht finden, wenn sie davon isst.

Daraufhin erklärte sie ihm was sie für ihn machte und wo die Grenzen lagen. Er fand es einfach immer wieder lustig wie sei meinte, sie könnte hier alles bestimmen nur, weil sie gut in ihrem Job war.

"Wenn es dich aufregt, dann muss du eben den anderen beweisen wie toll du bist", sagte er nur dazu und schob seinen Teller wieder zu sich und aß weiter.



"Weißt du was? Indirekt spürst du dann aber meinen Speichel in deinem Mund", warf er ein, schob ihr wieder seinen Teller hin und lachte wieder.

"Eigentlich habe ich für euch beide eine tolle Neuigkeit! Wir ziehen und schick an und werden dann eure Geschwister sehen. Wir sind auf einen tollen Maskenball eingeladen. Und ratet mal wer alles kommt? Deine Schwester Katie und dann werden wir Jungkook sehen deinen verlogenen "Fake" Bruder", erzählte er den beiden und sah sie abwechselnd an.



"Freut ihr euch schon?", wollte er dann wissen und griff nach seinem Glas um daraus zu trinken.

"Hier weiß wahrscheinlich jeder, wie gut ich bin. Und genau das ist das Problem, weil sich die Leute bedroht fühlen. Ganz besonders, ich glaube Minnie heißt sie. Ich weiß nicht, vor was sie solche Angst hat, aber sie nervt gewaltig."

V schob sich seinen Teller einfach wieder zu sich und aß davon. Konnte er ihr nicht einfach das Essen überlassen? Oder rührte er ihren Teller nicht an, weil er dem entweder auch nicht traute, oder wusste, dass es nicht essbar sein würde? Beschwert hatte er sich jedenfalls nicht darüber, dass sie von seinem gegessen hatte. Karina brauchte einfach ein bisschen was zu Essen, damit sie bei Kräften blieb.

So wie er das mit dem Speichel erzählte, hörte es sich so an, als würde er wie ein Hund auf den Teller sabbern. Doch er aß ganz normal. Es gab schlimmeres, als mit dem Feind das Essen zu teilen.



"Wenn dich das glücklich macht...", meinte sie nur und aß weiter davon. Ganz bestimmt rührte sie das andere nicht an.

Dann hatte er aber etwas zu sagen. Zuerst dachte sie, es wäre ironisch gemeint gewesen, dass er tolle Neuigkeiten für sie hatte. Aber, als er ihre Schwester erwähnte, da sah sie auf. Überrascht und interessiert.



Ich kann Katie sehen? Dann kann ich ihr sagen, dass sie noch warten sollen. Ich komme hier schon zurecht, aber ich brauche die Waffen. Ohne die kann ich nicht verschwinden. Immerhin bin ich nicht so lange hier, damit ich mit leeren Händen wieder verschwinde.

"Es gibt einen Maskenball? Wieso kommt meine Schwester dahin?", fragte sie nach. Das kam doch bestimmt nicht einfach aus dem nichts.

Aber ich würde mich echt freuen, sie mal wieder zu sehen. Vielleicht ist das ja nur ein Trick von ihm, weil er sie auch haben will? Ich traue ihm kein bisschen.

Karina sah zu Chaewon. Von der ganzen Geschwister-Beziehung wusste Karina nicht viel außer das, was Chaeyoung ihr erzählt und was sie so ein wenig mitbekommen hatte.

Die Stimmung am Tisch war nicht gerade sehr prickelnd. Die Killerin schien nicht sonderlich erfreut zu sein was aus dem Mund von ihrem Bruder kam. Gleich daraufhin belehrte sie ihn und fing sogar an von seinem Teller zu essen.

Was?! Sie wurde vergiftet? Hat er sich auch zu etwas gedrängt? Das sind Bestrafungen bei denen?

Sofort bekam sie wieder eine Gänsehaut und musterte Karina. Dann war sie genauso verwundbar wenn man sie beseitigen wollte. Der Unterschied war, dass sie sich besser wehren konnte als sie.

Ist sie hier auch ein Opfer so wie ich? Nein! ich bin hier das größte Opfer. Hätte ich nicht meine Aufpasser, dann wäre ich wahrscheinlich dran. Ich kann froh sein, dass sie alle Leute auf sich lenkt dann beachtet mich keiner.

Erst als Taehyung erwähnte er hätte eine Neuigkeit für die beiden, ließ sie ihre Gabel fast fallen und starrte zu ihm.

Jungkook wird auch da sein? Das heißt ich kann ihn wiedersehen. Will ich das überhaupt? Ich weiß nicht einmal noch was ich mit ihm reden soll. Ich kann ihn fragen ob das stimmt, aber er wird mich bestimmt anlügen. Ich weiß einfach nicht was ich denken soll.

"Und wieso wird der veranstaltet? Wieso lässt du uns dorthin? Hast du nicht Angst, dass Jungkook mich wieder zurückholen wird?", fragte sie berechtigt nach.

Die beiden aßen von seinem Teller und der ihre blieb einfach unberührt stehen. Er wollte nicht ihren Teller, weil er von seinem Essen essen wollte. Warum sollte er von ihrem essen? Und wenn sie sich so sehr danach sehnte sein Essen zu essen dann sollte sie es machen.

Sofort tauchten die Fragen beider Frauen auf und sie wurden wirklich sehr neugierig. Auf einmal war er interessant und hatten viele Fragen.

"Ganz einfach. Die Mutter von Jungkook veranstaltet eine Party. Bestimmt will sie wissen wo ihre nicht leibliche Tochter ist. Es sind alle Gruppen eingeladen. Bestimmt will dich Katie unbedingt sehen. Ihr wart ja schon so lange getrennt"

Er öffnete seine Jackentasche und holten die Einladung heraus. Man konnte jetzt gut seinen Oberkörper sehen. Den Knopf ließ er offen und legte die Einladung auf den Tisch.



Kurz wandte er sich zu seiner Schwester. "Er wird dich nicht zurückholen wollen. Warum sollte er? Außerdem bist du doch aus freien Stücken bei mir oder?"



"Ich wette er taucht sicher mit seiner neuen auf und du bist ihm egal"

Suchen sie mich wirklich? Ob sie sich wirklich um mich sorgen? Vielleicht weiß Kookie echt nichts davon. Wird er mich dann auch noch als seine Schwester sehen?

Das es keine Lüge war, bewies die Einladung die er aus seiner Jackentasche hervor holte. Konnte sie sich auf das Treffen freuen oder würde er nur eine Katastrophe werden?

"Warum bist du dir da so sicher? Ich weiß, dass es nicht nur vorgetäuscht von ihm war. Das kann unmöglich alles gespielt sein. Ich bin ihm sicher wichtiger als du denkst"



Immer wieder erinnerte er sie daran was in der Kabine passiert war. Auch wenn er mit Rj getan hatte und er es bereute, würde sie ihm vergeben, aber niemals Ryujin. Die würde sie rausekeln oder vernichten, wenn es sein musste. Jetzt wo es eine Chance gab ihn zu sehen, würde sie auf jeden Fall mit ihm sprechen wollen. Sie hatte genügend Fragen die sie ihm stellen wollte. Zum Beispiel ob er wusste, dass sie keine wirklichen Geschwister waren.

"Aber vielleicht hast du Recht und er will mich nicht mehr sehen. Du hast recht ich bin zwar nicht freiwillig hierhergebracht worden, aber ich werde bleiben. Schließlich will ich das kämpfen lernen und meine wirkliche Familie kennenlernen"



Natürlich sagte sie die Dinge nur um kein aufsehen zu erregen. Eventuell konnte sie auch ohne Wachen oder einen Aufpasser zu Jk.

"Ich werde ihm meine Meinung zu allem geigen was ich denke", meinte sie und schob sich Essen in den Mund.

Ihres war ganz sicher nicht vergiftet, denn das hätte sie schon längst bemerkt. Je gehorsamer sie war umso weniger hatte sie zu befürchten. Ihr Leben bestand zwar jetzt aus Lügen, aber die würden ihr das Leben retten.

Das stimmte, so lange wie jetzt waren Karina und Katie nicht wirklich getrennt gewesen, nicht auf diese Art. Normalerweise hatten sie wenigstens über das Handy Kontakt zueinander, aber Karina hatte keines hier.

V holte aus seine Blazer etwas hervor. Dabei ließ er echt tief blicken. Erhoffte er sich, dass es Karina anturnen würde, wenn er so herumlief? Wieso machte er das überhaupt vor seiner Schwester? Ganz bestimmt interessierte er sich nicht einmal für irgendwen anderen, als sich selbst. Beinahe wäre Karina ein Lachen rausgekommen, als er meinte, dass Chaewon freiwillig bei ihm war. So sah sie jedenfalls nicht aus. Einmischen brauchte sie sich aber nicht, offenbar wollte seine Schwester aber dort bleiben. Was auch immer ihre Gründe waren, es war für Karina unwichtig. Sie hatte eigene Ziele.

"Wieso", unterbrach sie das unglaublich spannende Gespräch der beiden und sah auf zu ihm. Dabei versuchte sie sich nicht von seinem Oberkörper ablenken zu lassen, was auch ganz gut funktionierte.

"Warum solltest du mir erlauben meine Schwester zu sehen?"



Das war eine berechtigte Frage, denn rein aus Nettigkeit tat er das ganz sicher nicht. Sie fragte sich, was er dabei für Absichten hatte. Immerhin tat sie nicht wirklich etwas, um sein Vertrauen zu gewinnen. Schon gar nicht mit der Art wie sie mit ihm sprach. Wieder aß sie etwas.

„Mach dir keine Sorgen, ich werde dir Kangjoon und D.O zur Seite stellen an dem Abend. Dir wird schon nichts passieren“, versicherte er ihr.



Falls beide abhauen wollten, hatte er ein Ass im Ärmel. Er konnte sie steuern dank ihre Ketten. Es wunderte ihn wirklich, dass beide noch nicht auf die Idee gekommen waren es zu öffnen. Vielleicht trauten sie sich auch nicht oder sie schwiegen darüber.

Während sich Taehyung und Chaewon unterhielten, unterbrach Karina ihr Gespräch. Sie wollte wissen wieso sie ihre Schwester sehen durfte.

„Warum nicht? Oder willst du nicht mit deiner Schwester reden? Ich dachte nur du würdest dich freuen“, meinte er dazu.



Er hatte auch schon einen Plan, aber denn würde er nicht am Tisch verraten. Sie würde es an dem selben Abend erfahren und er war gespannt ob er klappte.

Dann beantwortete V ihnen noch ein paar Fragen, dann waren sie auch schon fertig mit ihrem Essen. Karina und er hatten zusammen den Teller leer gegessen und Chaewon ihren auch. Vermutlich hatte sie einfach so den argen Hunger wegen dem Training.

Danach gingen alle ihre Wege.